Eine pflanzliche Ernährung verbessert wichtige kardiovaskuläre und metabolische Marker und kann dem Auftreten des metabolischen Syndroms vorbeugen.
In einer neuen Übersichtsarbeit haben Fachleute der Universität Beira Interior in Portugal die Auswirkungen einer pflanzlichen Ernährung auf das metabolische Syndrom untersucht. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift „Diabetology“ veröffentlicht.
Mehr Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Die typische westliche Ernährung hat laut den Forschenden zu einer starken Zunahme verschiedener Krankheiten und Gesundheitsprobleme beigetragen, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Fettleibigkeit, Dyslipidämie und Hyperglykämie, die wiederum das metabolische Syndrom begünstigen.
Das Team analysierte nun verschiedene wissenschaftliche Artikel, die in den letzten zehn Jahren zum metabolischen Syndrom veröffentlicht wurden, um die Wirkung einer pflanzlichen Ernährung auf das Erkrankungsrisiko zu bestimmen. Dabei wurde auch die Rolle von Entzündungsmediatoren und antioxidativen Effekten berücksichtigt.
Vorteile pflanzliche Ernährung
Die meisten bisherigen Veröffentlichungen zeigten, dass sich eine pflanzliche Ernährung günstig auf das metabolische Syndrom auswirkt und gleichzeitig Entzündungen und das damit verbundene Herz-Kreislauf-Risiko hemmt, berichtet das Team.
Darüber hinaus gehe aus den Ergebnissen verschiedener Studien hervor, dass Ernährungsformen, die auf den Verzehr von pflanzlichen Lebensmitteln ausgerichtet sind, eine antioxidative Wirkung entfalten.
Senkt Taillenumfang und Cholesterinwerte
Eine pflanzliche Ernährung helfe außerdem, den Body-Mass-Index (BMI) und den Taillenumfang zu reduzieren, wirke sich günstig auf den Blutzuckerspiegel aus und könne die Cholesterinwerte positiv beeinflussen, fügt das Team hinzu.
Lesen Sie auch:
- Lebensgefährliches Metabolisches Syndrom: Jede dritte Person ist schon betroffen!
- Ernährung gegen das metabolische Syndrom
- Täglicher Nussverzehr senkt Risiko für metabolisches Syndrom
Darüber hinaus wirke sich eine pflanzliche Ernährung auch günstig auf den Blutdruck aus, was nach Ansicht der Forschenden jedoch eher auf eine geringere Salzaufnahme und eine höhere Kaliumzufuhr zurückzuführen ist, als auf die pflanzlichen Lebensmittel.
Worauf basiert die Wirkung
Gesunde pflanzliche Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Olivenöl enthalten eine Vielzahl an Ballaststoffen, Vitaminen, ungesättigten Fettsäuren und Polyphenolen, die vermutlich einen großen Anteil an den meisten positiven Effekten einer pflanzlichen Ernährung haben, berichten die Fachleute.
Kaffee wirkt dem metabolischen Syndrom entgegen
Bei der Vorbeugung des metabolischen Syndroms kann neben pflanzlichen Lebensmittel auch der regelmäßige Kaffee-Genuss einen Beitrag leisten. So wurde in einer Studie, deren Ergebnisse in dem „European Journal of Nutrition“ nachzulesen sind, festgestellt, dass der Konsum von mehr als drei Tassen Kaffee pro Tag den Schweregrad des metabolischen Syndroms signifikant reduziert.
Dieser wichtige Vorteil des Kaffeekonsums konnte jedoch nur bei normalem Kaffee, nicht aber bei entkoffeiniertem Kaffee festgestellt werden. Ingesamt machen die Studienergebnisse deutlich, dass über die richtige Ernährung das Risiko für ein metabolisches Syndroms signifikant gesenkt werden kann.
Den Verzehr von pflanzlichen Lebensmitteln mit regelmäßigem Kaffeekonsum zu kombinieren, könnte dabei besonders wirksam vor dem metabolischen Syndrom schützen. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Inês Fernandes, Melissa Mariana, Margarida Lorigo, Elisa Cairrao: The Influence of Plant-Based Diets on Metabolic Syndrome; in: Diabetology (veröffentlicht 03.07.2024), Diabetology
- He Zhao, Shuolin Wang, Yingdong Han, Menghui Yao, Yun Zhang, et al.: Coffee consumption might be associated with lower potential risk and severity of metabolic syndrome: national health and nutrition examination survey 2003–2018; in: European Journal of Nutrition (veröffentlicht 04.05.2024), European Journal of Nutrition
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.