Um die Schlafqualität zu verbessern, scheint es besonders wirksam, darauf zu achten, dass die Ernährung mehr pflanzliches Eiweiß enthält.
In einer neuen Studie, an der Fachleute der Harvard T.H. Chan School of Public Health beteiligt waren, wurde der Zusammenhang zwischen der Protein-Aufnahme und der Schlafqualität untersucht. Die Ergebnisse sind in dem „European Journal of Clinical Nutrition“ nachzulesen.
Ernährung der Teilnehmenden bestimmt
Die Teilnehmenden der neuen Forschungsarbeit stammten aus der Nurses’ Health Study, der Nurses’ Health Study 2 und der Health Professionals Follow-up Study, in denen die Ernährung alle vier Jahre mit validierten Fragebögen ermittelt wurde. Anhand der Ernährungsfragebögen konnte die Gesamtproteinaufnahme und die Aufnahm einzelner Protein-Subtypen abgeschätzt werden.
Außerdem maßen die Fachleute die Schlafqualität der Teilnehmenden anhand des Pittsburgh Sleep Quality Index oder angepasster Versionen. Anschließend berechneten sie mögliche Zusammenhänge zwischen der Proteinaufnahme und der Schlafqualität.
Art der Proteine entscheidend
Es zeigte sich, dass die Gesamtproteinaufnahme bei 32.212 Teilnehmerinnen der Nurses’ Health Study, 51.126 Teilnehmerinnen der Nurses’ Health Study 2 und 14.796 Teilnehmerinnen der Health Professionals Follow-up Study nicht mit der Schlafqualität assoziiert war.
Dagegen war der Verzehr von Proteinen aus pflanzlichen Quellen entweder mit keinen oder vorteilhaften Auswirkungen auf die Schlafqualität verbunden, während der Verzehr von tierischen Proteinen zu unterschiedlichen Ergebnissen führte, berichtet das Team. So war der Verzehr von verarbeitetem rotem Fleisch und Geflügel mit einer schlechteren Schlafqualität verbunden.
Beim Verzehr von Milch- und Fischproteinen hingegen zeigten die Ergebnisse entweder keinen oder einen positiven Zusammenhang mit der Schlafqualität, fügen die Fachleute hinzu.
Pflanzliche Eiweißquellen können Schlafqualität verbessern
Die Forschenden sind daher der Ansicht, dass pflanzliche Eiweißquellen mit einer besseren Schlafqualität als tierische Eiweißquellen verbunden sind. Weitere Studien seien jedoch erforderlich, um die Ergebnisse zu bestätigen.
Eine Querschnittsstudie aus dem Jahr 2022 kam allerdings bereits zu einem ähnlichen Schluss. Beteiligte Fachleute untersuchten darin den Zusammenhang der Aufnahme von Nahrungsproteinen, ihren Aminosäurebestandteilen und ihren Quellen mit der Schlafqualität.
Dabei zeigte sich, dass das Verhältnis von Tryptophan (einer essentiellen Aminosäure, die sowohl in tierischem als auch in pflanzlichem Eiweiß vorkommt) zu den großen neutralen Aminosäuren (LNAA) positiv mit der Schlafdauer zusammenhing. Dies galt auch für pflanzliches Tryptophan und das Verhältnis von pflanzlichem Tryptophan zu den großen neutralen Aminosäuren.
Die Schlafdauer der Teilnehmenden hing positiv mit der Menge an Tryptophan in der Nahrung zusammen, insbesondere, wenn es aus pflanzlichen Quellen stammte. Pflanzliche Protein könnten demnach insgesamt einen äußerst positiven Einfluss auf unseren Schlaf haben. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Janine Wirth, Kehuan Lin, Lorraine Brennan, Kana Wu, Edward Giovannucci : Protein intake and its association with sleep quality: results from 3 prospective cohort studies; in: European Journal of Clinical Nutrition (veröffentlicht 07.03.2024), European Journal of Clinical Nutrition
- Clarinda Nataria, Sutanto Wen Wei Loh, Darel Wee Kiat Toh, Delia Pei Shan Lee, Jung Eun Kim: Association Between Dietary Protein Intake and Sleep Quality in Middle-Aged and Older Adults in Singapore; in: Frontiers in Nutrition (veröffentlicht 09.03.2022), Frontiers in Nutrition
Wichtiger Hinweis:
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