Hautkrebs-Risiko für Piloten und Bordpersonal drastisch erhöht
04.09.2014
Berufskrankheit Hautkrebs? Piloten und Flugbegleiter sind bei ihrem Beruf einer erhöhten Strahlenbelastung ausgesetzt, die das Hautkrebs-Risiko deutlich erhöht, so das Ergebnis einer aktuellen Studie, die am Mittwoch im Fachmagazin „Journal of the American Medical Association Dermatology“ veröffentlicht wurde.
Das internationale Forscherteam um Martina Sanlorenzo von der University of California in San Francisco hat im Rahmen der Vergleichsstudie die Daten aus 19 Studien mit insgesamt 266.431 Teilnehmern ausgewertet. Dabei suchten sich nach möglichen Zusammenhänge zwischen dem Auftreten der Hautkrebserkrankungen und dem Beruf über den Wolken. Das Ergebnis war überraschend eindeutig. Sowohl das Bordpersonal als auch die Piloten unterlagen einem mehr als doppelt so hohen Hautkrebs-Risiko wie die allgemeine Bevölkerung.
Erhöhte UV-Strahlenbelastung über den Wolken
Die Ergebnisse der aktuellen Studie verdeutlichen, dass Hautkrebs bei den Flugbegleitern und Piloten ein nicht zu unterschätzendes Berufsrisiko bildet. Dies ist nach Ansicht der Forscher "vor allem auf die erhöhte UV-Strahlenbelastung zurückzuführen". Die Ultraviolette Strahlung, welche "als maßgeblicher Risikofaktor für die Entwicklung von Hautkrebs gilt, erreicht zu einem erheblich größeren Teil als bislang angenommen das Innere der Flugzeuge, was vermutlich auf die Reflexionswirkung der Wolken zurückzuführen ist", so die Erklärung der Wissenschaftler. Weitere Forschungen zu den Mechanismen, die die Erhöhung des Hautkrebs-Risikos bedingen, und zum optimalen Arbeitsschutz seien nun erforderlich.
Präventionsmaßnahmen zum Schutz vor Hautkrebs erforderlich
Zwar zeigten das Bordpersonal und die Piloten in der Vergleichsstudie leichte Unterschiede bei der Erhöhung des Hautkrebs-Risikos, doch war bei beiden Berufsgruppen ein drastischer Anstieg der Erkrankungen zu verzeichnen. So erkrankten Piloten 2,22 Mal häufiger als die durchschnittliche Gesamtbevölkerung. Tödliche Hautkrebserkrankungen waren bei ihnen 1,83 Mal häufiger. Bei dem Bordpersonal lag die Erkrankungswahrscheinlichkeit 2,09 Mal höher als in der allgemeinen Bevölkerung, allerdings war hier das Risiko tödlicher Melanome sehr viel weniger drastisch erhöht. Insgesamt lässt die Vergleichsstudie jedoch keine Zweifel daran, dass mit dem Beruf über den Wolken die Hautkrebs-Wahrscheinlichkeit steigt. Daher sollten zeitnah entsprechende Präventionsmaßnahmen eingeleitet werden, um die Piloten und das Bordpersonal hier keinen unnötigen Risiken auszusetzen. (fp)
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