Positive Wirkung von Diäten auf die Lebenserwartung belegt
Die Auswirkungen der Ernährung auf die Gesundheit sind extrem weitreichend und bereits geringe Verbesserungen im Ernährungsplan können langfristig erhebliche gesundheitliche Vorteile mit sich bringen. In einer aktuellen US-Studie wurde die DASH-Diät, welche eigentlich zur Linderung von Bluthochdruck entwickelt wurde, eindeutig mit einem verringerten Sterberisiko innerhalb des Studienzeitraums assoziiert.
Für Menschen mit Bluthochdruck empfiehlt die Deutsche Hochdruckliga bereits seit längerem die sogenannte DASH-Diät (DASH = Dietary Approaches to Stop Hypertension), da in früheren Studien für diese Ernährung bereits eine blutdrucksenkende Wirkung belegt wurde und sie den Einsatz von Medikamenten sinnvoll unterstützen kann. Nun kommen US-Forscher um Mercedes Sotos-Prieto von der Harvard T.H. Chan School of Public Health in einer umfassenden Studie zu dem Ergebnis, dass auch die DASH-Diät allgemein eine positive Wirkung auf die Lebenserwartung hat. Ihre Studienergebnisse haben die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „The New England Journal of Medicine“ veröffentlicht.
Einfluss der Ernährung oft unterschätzt
Laut Professor Dr. Bernhard Krämer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Hochdruckliga, wird der Einfluss der Ernährung auf die Gesundheit häufig unterschätzt und „viele Patienten, die im mittleren Lebensalter einen erhöhten Blutdruck entwickeln, lassen sich nur schwer von einer Ernährungsumstellung überzeugen.“ Obwohl durch Studien eindeutig belegt ist, dass die sogenannte DASH-Diät Blutdruckhochdruck effizient senken kann.
Wie funktioniert die DASH-Diät?
Bei der DASH-Diät sieht der Ernährungsplan einen erhöhten Verzehr von Obst und Gemüse, Vollkornprodukten und fettarmen Milchprodukten vor, so die Mitteilung der Deutschen Hochdruckliga. Auch Geflügel und Fisch, Nüsse und Hülsenfrüchte seien erlaubt und Einschränkungen gebe es lediglich bei zuckerhaltigen Lebensmitteln und Süßgetränken sowie bei rotem Fleisch und Fettsäuren. Ursprünglich war die DASH-Diät „eine fettmodifizierte Diät mit reichlich Gemüse und Obst“ und in weiteren Studien sei sie dann mit der Reduktion des Salzkonsums kombiniert worden, erläutert Professor Krämer.
Drei Diät-Typen untersucht
In der aktuellen US-Studie wurden die Auswirkungen drei unterschiedlicher Diättypen an den 47.994 Teilnehmerinnen der Nurses’ Health Study und den 25.745 Teilnehmern der Health Professionals Follow-Up Study untersucht. Neben der DASH-Diät waren eine mediterrane Ernährungsweise und eine Ernährung nach den Empfehlungen der US-Regierung (Alternate Healthy Eating Index–2010) Teil der Untersuchung. Laut Professor Dr. med. Joachim Hoyer, Klinikdirektor der Klinik für Innere Medizin, Nephrologie und Internistische Intensivmedizin, Marburg, sind „die drei Diäten sich ähnlich mit dem Unterschied, dass die DASH-Diät als einzige einen Schwerpunkt auf die Vermeidung von Salz legt.“
Verringertes Sterberisiko im Studienzeitraum
Für alle drei Diätformen wurde eine positive Auswirkung auf die Lebenserwartung festgestellt. Dies galt auch, wenn die Diät innerhalb des zwölfjährigen Studienzeitraums nicht kontinuierlich eingehalten wurde. Allerdings verringerte sich mit jeder Annäherung um 20 Prozent an die Idealform der Diäten das Sterberisiko um fast zehn Prozent innerhalb des Studienzeitraums. Der verminderte Salzkonsum allein ist vermutlich nicht für den günstigen Effekt verantwortlich, erklärt Professor Hoyer. Vielmehr seien auch bei der DASH-Diät wahrscheinlich alle Komponenten gleich wichtig.
Die US-Studie belegt eindeutig, dass eine verbesserte Diät-Einhaltung mit zusätzlichen positiven Auswirkungen auf die Lebenserwartung einhergeht. Laut Professor Krämer ist es ein häufiger Fehler bei Diäten, dass sie nur vorübergehend eingehalten werden. Jede Diät erfordere „eine dauerhafte lebenslange Umstellung der Ernährungsgewohnheiten“, und dies gelte auch für die DASH-Diät. (fp)
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