Beim Vergleich der Darmflora von Gesunden und Menschen mit Prädiabetes wurden jetzt signifikante Unterschiede festgestellt, die mit veränderten metabolischen und physiologischen Reaktionen zusammenzuhängen scheinen. Dies deutet auf eine Möglichkeit hin, der Entstehung von Diabetes durch die richtige Ernährung vorzubeugen.
In einer neuen Studie unter Beteiligung von Fachleuten der Tzu Chi Universität in Taiwan wurde untersucht, wie sich die Darmflora von Menschen mit Prädiabetes zusammensetzt und wie sie sich von der Darmflora gesunder Menschen unterscheidet. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift „Nutrients” veröffentlicht.
Was hat Prädiabetes mit der Darmflora zu tun?
Es ist bereits bekannt, dass es einen Zusammenhang zwischen der Darmflora, dem Glukosestoffwechsel und der Insulinresistenz bei Menschen mit Diabetes gibt. Es fehlten jedoch Informationen darüber, ob ein ähnlicher Zusammenhang auch bei Prädiabetes besteht, berichten die Forschenden.
Um zu analysieren, welche Unterschiede es in der Darmflora von Menschen mit Prädiabetes im Vergleich zu gesunden Personen gibt, untersuchte das Team insgesamt 57 Personen mit Prädiabetes und zusätzlich 60 gesunde Erwachsene im Alter von 18 bis 65 Jahren.
Die Fachleute sammelten biochemische Daten, Stuhlproben und Aufzeichnungen über die Ernährung der Teilnehmenden. Zusätzlich wurde der Zusammenhang zwischen der Darmflora und den Ernährungsgewohnheiten der Teilnehmenden analysiert.
Veränderte Zusammensetzung der Darmflora
Es zeigte sich, dass Teilnehmende mit Prädiabetes generell eine deutlich geringere mikrobielle Vielfalt aufwiesen als gesunde Personen. Den Forschenden zufolge waren neun Bakteriengattungen bei Personen mit Diabetes seltener, während 14 andere Gattungen von Bakterien häufiger vorkamen.
Bei Teilnehmenden mit Prädiabetes, die sich kohlenhydratarm ernährten, war jedoch eine größere Vielfalt in der Darmflora feststellbar als bei Teilnehmende, die sich kohlenhydratreich ernährten.
Teilnehmende mit Prädiabetes, die sich kohlenhydratarm ernährten, wiesen eine erhöhte Menge der Bakteriengattung Coprococcus auf. Diese Bakterien spielen nicht nur bei der Verdauung, sondern auch bei der Darmgesundheit eine Rolle.
Die Forschenden fügen hinzu, dass die Ergebnisse deutliche Unterschiede in der Darmflora von Gesunden und Menschen mit Prädiabetes zeigen. Diese Unterschiede spiegeln sich den Fachleuten zufolge auch in signifikanten unterschiedlichen physiologischen und metabolischen Reaktionen wider.
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Bei Prädiabetes auf ballaststoffreiche Ernährung achten
Eine ausgewogene Zufuhr geeigneter Nährstoffe und eine ballaststoffreiche Ernährung können dazu beitragen, einen normalen physiologischen Stoffwechsel und die Vielfalt der Darmbakterien aufrechtzuerhalten, fügen die Fachleute hinzu.
Die Ergebnisse der Studie deuten insgesamt darauf hin, dass eine Verbesserung der Darmflora durch die richtige Ernährung den Ausbruch von Diabetes verhindern könnte, indem ein normaler physiologischer Stoffwechsel aufrechterhalten wird. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Wei-Lin Chang, Yu-En Chen, Hsiang-Tung Tseng, Ching-Feng Cheng, Jing-Hui Wu, et al.: Gut Microbiota in Patients with Prediabetes; in: Nutrients (veröffentlicht 09.04.2024), Nutrients
Wichtiger Hinweis:
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