Vorteile von Präzisionsschmerzmitteln
Die Entwicklung von sogenannten Präzisionsschmerzmitteln könnte das Leben von Millionen Menschen mit chronischen Schmerzen verändern. Professor Trent Munro vom Australian Institute for Bioengineering and Nanotechnology (AIBN) erläutert, wie es um die Entwicklung solcher Arzneimittel steht und welche Vorteile sie mit sich bringen.
Laut dem Mediziner arbeitet ein Spin-off-Unternehmen der University of Queensland (UQ) aktuell daran, Präzisionsschmerzmittel zu entwickeln, die genauer wirken und weniger schädlich für die Leber sind. Dabei konnten offensichtlich bereits deutliche Fortschritte erzielt werden.
Weniger Nebenwirkungen bei der Schmerzbehandlung
„Diese Art der gezielten Therapie verringert die potenziellen Nebenwirkungen und Sicherheitsprobleme, die mit den derzeitigen Schmerzbehandlungen verbunden sind, und bedeutet auch, dass weniger Dosen erforderlich sind“, erläutert Professor Munro die Vorteile der Präzisionsschmerzmittel.
Solche Arzneimittel könnten zur Behandlung von schwächenden und chronischen Schmerzzuständen eingesetzt werden, welche beispielsweise bei Krebs, Ischias, postherpetischer Neuralgie, peripheren Nervenverletzungen und Arthrose auftreten, so Munro in einer Pressemitteilung der University of Queensland.
Neuropathische Schmerzen sind weitverbreitet
Derzeit sind nach der Aussage des Experten bis zu zehn Prozent der erwachsenen Bevölkerung von neuropathischen Schmerzen betroffen und bei vielen Betroffenen gebe es Probleme mit der Behandlung.
Denn oft zeigen die bisher verfügbaren Arzneimittel nicht die gewünschte Wirkung und sie bringen zudem ein erhebliches Risiko für Nebenwirkungen mit sich, das auch die Gefahr einer Abhängigkeit umfasst, erläutert Munro. So könnten die neuen Präzisionsschmerzmittel für Millionen Menschen weltweit deutliche Verbeserungen ermöglichen.
Neues Medikament könnte Lebertoxizität verhindern
der aktuelle Ansatz von Cassowary Pharma, des Spin-off-Unternehmens der University of Queensland, basiert laut Professor Munro in seiner Wirkung auf einem Molekül, von dem die Fachleute annehmen, dass es eine wichtige Rolle bei der Schmerzwahrnehmung im menschliche Körper spielt.
In den nächsten 18 Monaten sei geplant, Teilnehmende für klinische Studien zu rekrutieren, um dann die Markteinführung des Arzneimittels weiter voranzutreiben. Ein solches Arzneimittel könne sehr genau wirken und damit auch die Lebertoxizität verhindern. Gleichzeitig könnte es die Gesamtbelastung mit Medikamenten reduzieren, hofft Professor Munro.
„Ich freue mich immer wieder über die Anerkennung innovativer Forschungsleistungen aus den Instituten, Fakultäten und Schulen der UQ, die sich in der Praxis niederschlagen“, ergänzt Dr. Dean Moss von der University of Queensland. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- University of Queensland: UQ company starts revolution in chronic pain management (veröffentlicht 04.11.2022), University of Queensland
Wichtiger Hinweis:
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