Die Linke möchte private Krankenversicherungen abschaffen
04.10.2013
Erneut fordert die Partei der Linken die Abschaffung der privaten Krankenversicherung. Mit ein Grund für die Linke sind unter anderem die hohen Beiträge. Dieses Mal soll ein Gesetzesentwurf das Aus einleiten, der allerdings erst nach der Sommerpause im Bundestag diskutiert werden wird.
Laut dem Statistik-Portal Statista sind in Deutschland knapp neun Million Menschen in einer privaten Krankenversicherung (PKV). In den Gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) sind etwa 70 Millionen Bundesbürger gegen Krankheit versichert. Hier werden Kinder und nicht erwerbstätige Ehepartner dazu noch beitragsfrei mitversichert, wobei in der PKV in der Regel für jedes Familienmitglied extra bezahlt werden muss.
Für die Linken steht außer Frage, dass auch in der privaten Krankenversicherung eine allgemeine Schutzbedürftigkeit eingeführt werden soll. Dies soll mit helfen, die entstandene Zwei-Klassen-Medizin einzudämmen. Viele Versicherte können ihre Beiträge in der PKV kaum noch bezahlen. Derzeit können Bürger mit einem Bruttoeinkommen von 4350 Euro im Monat oder 52.200 Euro im Jahr die gesetzlichen Kassen verlassen und sich in der PKV krankenversichern.
„Schon jetzt verursacht ihre Beitragsexplosion gerade bei älteren Versicherten, die nicht mehr in die GKV wechseln können, unzumutbare soziale Härten. Chronisch Kranke und Menschen mit Behinderungen nimmt sie meist gar nicht erst auf, dafür entzieht sie der Solidargemeinschaft tendenziell gutverdienende und gesunde Versicherte“, erklärte kürzlich Kathrin Vogler, stellvertretende Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im Deutschen Bundestag.
Grundlegende medizinische Versorgung über GKV
Entgegen den Behauptungen des Verbandes der privaten Krankenversicherungen, in den PKVs seinen kaum Gutverdienende zu finden, kommt nun eine aktuelle Studie zu anderen Ergebnissen. Rund 87 Prozent der Versicherten erzielen ein Einkommen unter der Versicherungspflichtgrenze. Viele Tarife bieten zudem weniger Leistungen an, als es bei den gesetzlichen Krankenversicherungen der Fall ist. Diese Gründe legen eine Abschaffung nahe, erklärte die Linke am Dienstag. Alle Bürger sollen in Zukunft auf eine grundlegende Medizinische Versorgung zugreifen können, die von der gesetzlichen Krankenversicherung bereit gestellt wird.
Nach der Sommerpause wird diskutiert
Private Krankenversicherungen sollen sich in Zukunft nur auf Zusatz-Krankenversicherungen beschränken und keine Basisversicherung mehr anbieten.
Die Forderungen der Linken beinhaltet die Abschaffung der PKV in einem Schritt. Alle PKV- Versicherten sollen dann zurück in die gesetzliche Krankenversicherung wechseln können. Um einen Abbau von Arbeitsplätzen zu vermeiden, sollen die Mitarbeiter der privaten Krankenkassen von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden. Ob es zu einer Abschaffung der privaten Krankenversicherung kommt entscheidet sich frühesten im Herbst nach der Sommerpause. Eins ist jedoch klar: Nur eine solidarische Gesundheitsversicherung kann eine gute Versorgung für alle Menschen in Deutschland dauerhaft sichern. (fr)
Bild: Gerd Altmann/ Gerold Meiners / pixelio.de
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