Propolis wirkt gegen krankmachende Keime
Propolis ist ein Bienenharz, das gegen Bakterien, Viren und Pilze wirkt. Wegen dieser Eigenschaften wird das „natürliche Antibiotikum“ häufig in der Alternativmedizin und Naturheilkunde eingesetzt. Auch in vielen Nahrungsergänzungsmitteln ist das Bienenprodukt enthalten.
Honigbienen erzeugen nicht nur Honig, sondern auch das sogenannte Bienenharz (oder Bienenkittharz), die Propolis. Das Bienenprodukt wirkt gegen Bakterien, Viren und Pilze, hemmt Entzündungen und fördert die Wundheilung, erklärt die Verbraucherzentrale Südtirol in einer aktuellen Mitteilung.
Harz wird gezielt als Antibiotikum eingesetzt
Den Rohstoff für Propolis, das Harz, sammeln die Bienen von den Knospen und Wunden von Laubbäumen. Daneben enthält das Bienenharz Wachse, ätherische Öle, Pollen, Mineralstoffe sowie bioaktive sekundäre Pflanzenstoffe (vor allem Flavonoide) in unterschiedlicher Zusammensetzung.
Die Bienen verschließen mit dem Kittharz kleine Öffnungen, Spalten und Ritzen und verwenden es auch gezielt als Antibiotikum: sie überziehen Oberflächen wie beispielsweise das Innere der Wabenzellen mit einer sehr dünnen Schicht Propolis, um in den Stock eingeschleppte Mikroorganismen abzutöten oder zu hemmen.
Wie die Verbraucherzentrale Südtirol erklärt, gewinnen Imker und Imkerinnen Propolis, indem sie im Bienenstock ein feinmaschiges Gitter anbringen. Die Bienen verkitten die störenden Zwischenräume, so dass zu einem späteren Zeitpunkt das Gitter entnommen und das Bienenharz geerntet werden kann.
Verschiedene Beschwerden lindern
Propolis wird für die Herstellung von Tinkturen, Salben, Mundwasser, Nasenspray, Lutschtabletten und Nahrungsergänzungsmitteln (zum Beispiel Kapseln) verwendet. Produkte zur äußerlichen Anwendung sollen unter anderem Verletzungen, Irritationen und Entzündungen der Haut und Schleimhäute sowie rheumatische Beschwerden lindern.
In der Naturheilkunde wird Propolis beispielsweise als Hausmittel bei Heuschnupfen, gegen Herpes oder bei Akne eingesetzt.
„Innerlich angewendet, als Nahrungsergänzungsmittel, soll Propolis angeblich das Immunsystem stärken und Atemwegsinfekten vorbeugen“, sagt Silke Raffeiner, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Südtirol. Solche Produkte werden zum Teil mit gesundheitsbezogenen Aussagen wie „stärkt die körpereigene Abwehr“ oder „wirkt gegen Müdigkeit“ beworben.
„Rechtlich sind solche und ähnliche Werbeaussagen in der Europäischen Union aber nicht erlaubt, da die möglichen Gesundheitswirkungen von Propolis beim Menschen wissenschaftlich nicht ausreichend belegt sind“, erklärt die Ernährungsfachfrau.
Auch die Deutsche Verbraucherzentrale weist auf ihrer Webseite darauf hin, dass sich keine wissenschaftlich aussagekräftigen Hinweise auf eine Infekt-vorbeugende Wirkung von Propolis zum Beispiel mit Blick auf Erkältung, Grippe oder dem Coronavirus finden lassen.
Allergische Reaktionen möglich
Wichtig zu wissen: Propolis kann bei manchen Menschen eine allergische Reaktion auslösen. Der Verbraucherzentrale zufolge reagieren 4,2 Prozent der Bevölkerung hierzulande allergisch auf Propolis.
Personen, die bekanntermaßen stark allergisch reagieren, sollten Propolis nur mit Vorsicht konsumieren. Menschen, die auf Bienen- oder Wespenstiche allergisch reagieren, und auch schwangere und stillende Frauen, sollten auf Produkte mit Propolis besser verzichten. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Verbraucherzentrale Südtirol: Was ist eigentlich Propolis?, (Abruf: 08.09.2020), Verbraucherzentrale Südtirol
- Verbraucherzentrale: Propolis für ein stärkeres Immunsystem?, (Abruf: 08.09.2020), Verbraucherzentrale
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.