Bei Prostatakrebs kann die Umstellung auf eine pflanzliche Ernährung zusammen mit einem Verzicht auf tierische Produkte das Risiko des Fortschreitens der Erkrankung deutlich reduzieren. Entsprechende Empfehlungen sollten daher auch als Teil der Behandlung in Betracht gezogen werden.
In einer aktuellen Studie hat ein Forschungsteam um Vivian N. Liu von der University of California, San Francisco (UCSF) untersucht, inwiefern die Ernährung nach der Prostatakrebs-Diagnose den Krankheitsverlauf beeinflussen kann. Der tägliche Verzehr von mehr Obst, Nüssen und Gemüse scheint demnach äußerst vorteilhaft. Die entsprechenden Studienergebnisse sind in dem Fachmagazin „JAMA Network Open“ veröffentlicht.
Prostatakrebs und die Ernährung
Verschiedene frühere Untersuchungen haben bereits einen Zusammenhang zwischen der Ernährung und Prostatakrebs nachgewiesen. So ist belegt, dass zum Beispiel der Verzehr bestimmter Obst- und Gemüsesorten das Risiko für Prostatakrebs senkt, während bei anderen Lebensmittel ein Verzicht vor Prostatakrebs schützen kann.
An 2.062 Männern mit nicht-metastasierender Prostatakrebs untersuchten die Forschenden jetzt, welcher Zusammenhang zwischen pflanzlichen Ernährungsmustern und dem Risiko des Fortschreitens der Krebserkrankung besteht.
Reduziertes Risiko des Krankheitsfortschritts
Personen mit dem höchsten Verzehr von pflanzlichen Lebensmitteln im Gesamtindex der pflanzlichen Ernährung zeigten dabei ein deutlich geringeres Risiko für das Fortschreiten von Prostatakrebs im Vergleich zu denjenigen mit dem niedrigsten Verzehr, berichtet das Team.
Der tägliche Verzehr von mehr Obst, Nüssen und Gemüse bei gleichzeitiger Reduzierung des Verzehrs tierischer Produkten sei mit einer fast 50-prozentigen Verringerung des Risikos eines Fortschreitens der Krebserkrankung verbunden.
Zwei Portionen mehr Obst und Gemüse pro Tag
Es reiche aus, nur ein oder zwei Portionen mehr gesunde Lebensmittel pro Tag zu sich zu nehmen, insbesondere Gemüse, Obst und Vollkornprodukte, und entsprechend weniger Portionen tierische Lebensmittel wie Milchprodukte und Fleisch zu verzehren.
Zu der pflanzlichen Ernährung zählten in der Studie Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, Nüsse, Hülsenfrüchte, Pflanzenöle, Tee und Kaffee, erläutert das Team.
„Jeden Tag kleine Änderungen in der Ernährung vorzunehmen, ist von Vorteil“, betont die leitende Autorin Prof. Stacey A. Kenfield von der UCSF. So lasse sich durch die Umstellung auf mehr pflanzliche Lebensmittel das Risiko eines Krankheitsfortschritts bei Prostatakrebs signifikant reduzieren.
Weitere Vorteile pflanzlicher Ernährung
Zudem werde ein höherer Verzehr pflanzlicher Lebensmittel nach der Prostatakrebs-Diagnose auch mit einer besseren Lebensqualität, einschließlich Sexualfunktion, Harnfunktion und Vitalität, in Verbindung gebracht, so dass die Betroffenen auf mehreren Ebenen profitieren.
Hinzu kommen zahlreiche weiteren gesundheitliche Vorteilen, die mit dem Verzehr einer überwiegend pflanzlichen Ernährung verbunden sind, wie etwa ein reduziertes Risiko für Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und einen frühzeitigen Tod, ergänzt Vivian N. Liu.
Insgesamt sprechen die Studienergebnisse dafür, dass Patienten mit Prostatakrebs eine Ernährungsanalyse und -beratung erhalten sollten, um eine gesunde Ernährungsweise zu etablieren, so das Fazit des Forschungsteams. (fp)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Vivian N. Liu, Erin L. Van Blarigan, Li Zhang, Rebecca E. Graff, Stacy Loeb, Crystal S. Langlais, Janet E. Cowan, Peter R. Carroll, June M. Chan, Stacey A. Kenfield: Plant-Based Diets and Disease Progression in Men With Prostate Cancer; in: JAMA Network Open (veröffentlicht 01.05.2024), jamanetwork.com
- University of California - San Francisco: Prostate cancer study: More health benefits from plant-based diet (13.05.2024), ucsf.edu
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.