Schützen Kohlenhydrate vor Demenz?
Forscher fanden jetzt heraus, dass eine proteinarme und kohlenhydratreiche Ernährung zu einer verbesserten Gehirngesundheit beitragen kann. Dies führte zu der Annahme, dass der Verzehr von Kohlenhydraten auch dabei helfen könnte, Menschen vor der Entstehung von Demenz zu schützen.
Die Wissenschaftler des Charles Perkins Centre der University of Sydney stellten bei ihrer aktuellen Untersuchung fest, dass eine Ernährung, welche reich an Kohlenhydraten ist, aber nur wenig Protein enthält, die Gesundheit der Gehirne von Mäusen verbessert. Die Mediziner veröffentlichtem die Ergebnisse ihrer Studie in der englischsprachigen Fachzeitschrift „Cell Reports“.
Es gibt derzeit noch keine Heilung bei Demenz
Die Experten konnten beobachten, dass solch eine Form der Ernährung zu verschiedenen Vorteilen für das Gehirn führt. Diese betreffen besonders den Bereich, der für das Lernen und das Gedächtnis verantwortlich ist. Die Wissenschaftler hoffen, dass diese Vorteile eine Schutzwirkung vor der Erkrankung an Demenz bewirken könnten. Derzeit gibt es noch keine wirksamen pharmazeutischen Behandlungen für Demenz. Es ist bisher nur möglich, die Entstehung und Ausbreitung der Krankheit zu verlangsamen. Darum ist es besonders wichtig, dass bestimmte Ernährungsformen identifiziert werden, welche das Alter des Gehirns beeinflussen, erläutert Studienautor Devin Wahl von der University of Sydney.
Menschen sollten ihre Kalorienzufuhr begrenzen
Die Einschränkung der Aufnahme von Kalorien sei bislang die beste Möglichkeit, mit der Ernährung zu einer Verbesserung der Gehirngesundheit und zur Verzögerung des Ausbruchs der neurodegenerativen Erkrankung bei Nagetieren beizutragen, fügt der Experte hinzu. Die Mehrheit der Menschen hat jedoch Schwierigkeiten, die Kalorienzufuhr zu beschränken, vor allem in westlichen Gesellschaften, in denen Lebensmittel so frei verfügbar sind, erklärt Wahl weiter.
Untersuchung konzentrierte sich auf Hippocampus
Bei der Studie konzentrierten sich die Wissenschaftler besonders auf den Hippocampus, der sich bei neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer als erster Teil des Gehirns verschlechtert. Die bei Mäusen festgestellten Ergebnisse unterstützen die Tatsache, dass diese Form der Ernährung auch für die allgemeine Gesundheit und die Gesundheit des Gehirns beim Menschen während des Alterns von Vorteil sein können, so die Experten.
Menschen nehmen häufig viele Proteine zu sich
Die Forscher testeten mögliche Auswirkungen auf das Lernen und das Gedächtnis durch räumliche Wahrnehmungs- und Gedächtnistests. Sie stellten dabei fest, dass die Verbesserung der allgemeinen Gesundheit und der Gesundheit des Gehirns durch die Ernährung sowohl bei männlichen als auch bei weiblichen Mäusen im jungen und fortgeschrittenen Alter vorhanden war. Die Mäuse erhielten bei ihrer Ernährung 20 Prozent Fett, fünf bis 19 Prozent Protein und eine unterschiedliche Menge an Kohlenhydraten. Im Vergleich dazu ist es gut möglich, dass Menschen eine Ernährung zu sich nehmen, welche zu 40 Prozent auf Proteinen basiert.
Mediterrane Ernährung könnte vorteilhaft sein
Menschen in vielen Teilen des Mittelmeers haben lange Zeit eine proteinarme, kohlenhydratreiche Diät konsumiert, ebenso wie die Menschen in Japan, wo die traditionelle Ernährung nur zu neun Prozent aus Eiweiß besteht und reich an Süßkartoffeln ist. Diese Menschen weisen meist auch im gehobenen Alter noch eine gute Gesundheit auf, was auf die Auswirkungen der Ernährung zurückzuführen sein könnte. In der westlichen Welt ist aber eine proteinreiche, kohlenhydratarme Ernährung immer beliebter geworden. (as)
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