Neue Studie: Kinder halten schöne Menschen für vertrauenswürdiger
Umfragen zufolge ist Männern die Intelligenz einer Frau zunehmend wichtiger als das Aussehen. Trotzdem ist ein attraktives Äußeres offenbar von großer Bedeutung – zumindest für Kinder. Laut einer neuen Studie vertrauen Kinder eher schönen Menschen.
Gutaussehende Menschen erscheinen vertrauenswürdiger
In einem Bericht des britischen „Independent“ erklärte die Harvard-Professorin Amy Cuddy vor kurzem, dass zwei Fragen unseren ersten Eindruck bilden, wenn wir zum ersten Mal einen bislang fremden Menschen treffen. Die erste Frage laute demnach „Wie vertrauenswürdig wirkt mein Gegenüber?“ Und die zweite: „Wie kompetent schätze ich den anderen ein?“ Doch wodurch erscheinen Menschen vertrauenswürdig? Chinesische Forscher haben nun herausgefunden, dass das Aussehen hier offenbar eine große Rolle spielt. Zumindest für Kinder.
Kinder vertrauen schönen Personen
Eine neue Studie aus China zeigt, dass schon Kinder eher schönen Menschen vertrauen. Im Rahmen ihrer Untersuchung haben die Forscher um Dr. Fengling Ma von der Zhejiang Sci-Tech University in Hangzhou 100 Kindern im Alter von acht, zehn und zwölf Jahren 200 computergenerierte Gesichter vorgelegt. Laut dem Internetportal „sciencedaily.com“ waren die männlichen Gesichter „alle mit einem neutralen Ausdruck und direktem Blick“. Die kleinen Probanden sollten jeweils beurteilen, wie vertrauenswürdig sie die Personen fanden.
Aussehen hatte bei Mädchen größere Bedeutung
Wie die Experten des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) auf ihrer Webseite „kinderaerzte-im-netz.de“ berichten, zeigte sich, dass die Kinder Menschen für vertrauenswürdiger hielten, deren Gesichter sie als attraktiv einschätzten. Die Wissenschaftler berichteten in der Fachzeitschrift „Frontiers in Psychology“, dass Kinder einer Altersgruppe mit zunehmendem Alter die Vertrauenswürdigkeit immer ähnlicher einschätzten und ihre Einschätzung immer mehr mit der von Erwachsenen übereinstimmte. Das galt besonders für Mädchen.
Erwachsene entscheiden binnen 50 Millisekunden
Die Forscher schlussfolgerten daraus, dass sich die Fähigkeit, Gesichtsmerkmale zu deuten, mit zunehmendem Alter und somit auch mit zunehmender sozialer Erfahrung der Kinder festigt. Zwar wurden den Studienteilnehmern nur männliche Gesichter vorgelegt, doch schon frühere Untersuchungen hatten darauf hingedeutet, dass auch Kinder dem Schönheits-Klischee unterliegen, demzufolge attraktive Menschen automatisch als intelligenter, kontaktfreudiger und erfolgreicher wahrgenommen werden. Außerdem zeigten Studien, dass Erwachsene bereits innerhalb von 50 Millisekunden auf der Basis des Äußeren entscheiden, ob sie jemandem vertrauen oder nicht. Dies gelte auch dann, wenn sie das Gesicht eines Menschen aus einem anderen Kulturkreis sehen. (ad)
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