Warum Liebeskummer gesund ist
16.02.2014
Erst vor wenigen Tagen war Valentinstag, doch nicht alle Menschen haben den Tag der Liebe fröhlich verbracht. Denjenigen, die an einem gebrochenen Herzen leiden, macht nun ein Wiener Forscher Mut. Er meint: "Liebeskummer ist gesund".
Liebeskummer ist gesund
Der erst kürzlich begangene Valentinstag ist nicht für alle Menschen der Tag der Liebe. Viele werden durch den Tag ganz besonders an ihr „gebrochenes Herz“ erinnert. Doch ein österreichischer Forscher macht Ihnen nun Mut. Stephan Doering, Leiter der Universitätsklinik für Psychoanalyse und Psychotherapie der Med-Uni Wien kommt nämlich zu der Erkenntnis: Liebeskummer ist gesund.
Gesunde Reaktion
Laut Presseberichten sagte Doering, Liebeskummer „ist etwas Gesundes, wenn man ihn zulässt und sich Zeit nimmt, die Trauer und den Schmerz richtig zu verarbeiten.“ Man müsse sich den Liebeskummer eingestehen. „Das ist eine gesunde Reaktion“, so der Experte. Wenn man nach einer Trennung weder Trauer noch Kummer empfinde, sei dies bedenklich und der Psychoanalytiker sieht darin Anzeichen für andere psychische Probleme.
Liebeskummer kann Monate dauern
Es sei völlig unterschiedlich, wie lange Liebeskummer anhält. Die Dauer hänge sowohl davon ab, wie lange die Beziehung währte, als auch von deren emotionalen Tiefe. Doering meint dazu: „Liebeskummer kann Monate dauern, wenn man richtig geliebt hat.“ Auch wenn Liebeskummer in der Regel keine professionelle Hilfe erfordere, sollten Betroffene doch fachliche Hilfe in Anspruch nehmen, wenn der Trennungsschmerz nicht enden will und sich auf das alltägliche Leben oder die Arbeitsfähigkeit auswirkt.
Seelische Erkrankungen als Folge
Doering zufolge könne Liebeskummer auch andere seelische Erkrankungen nach sich ziehen, wie etwa eine Depression oder Angststörungen. Als Spätfolgen nennt er psychosomatische Erkrankungen oder gar Schizophrenie. In der Regel läge hier jedoch eine Veranlagung oder vorherige Erkrankung vor. „Es ist dann wie eine alte Wunde, die wieder aufbricht, und die etwa auf früher erlebte Trennungen oder Verluste zurückgeht“, so der Experte. Neben früheren Trennungen oder Todesfällen könnten auch der Verlust der Anerkennung im Job oder andere Verluste im sozialen Umfeld, mögliche tieferliegende Ursachen sein.
Herzschmerz körperlich spürbar
Liebeskummer kann neben den seelischen Beschwerden auch körperliche Symptome auslösen. Innere Unruhe und Grübeleien können für Schlafstörungen, Müdigkeit, Erschöpfung und Konzentrationsstörungen verantwortlich sein. Das Herz fühlt sich „schwer“ oder „zerrissen“ an und nicht selten ist der Herzschmerz körperlich deutlich spürbar. Auch der Magen zieht sich manchmal zusammen, es können sich Übelkeit und Bauchschmerzen einstellen. (ad)
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