Unüberlegtes Handeln im Notfall kann lebensgefährlich sein
Es ist der Albtraum aller Eltern: Das Kind gelangt an den Putz- oder Medikamentenschrank und verschluckt etwas von den giftigen Substanzen. Sollte dies tatsächlich einmal passieren, ist richtiges und schnelles Handeln lebenswichtig. Dazu gehört, dass Eltern im Falle einer möglichen Vergiftung bei ihrem Kind kein Erbrechen hervorrufen sollten. Denn dadurch können die Giftstoffe noch mehr Schaden anrichten.
Vergiftungen gehören zu den häufigsten Unfallarten bei Kindern
Ob Reinigungsmittel, Blumendünger oder Arzneimittel: Vergiftungen sind vor allem bei Kleinkindern ein typischer Notfall. In einer solchen Situation ist schnelles und richtiges Handeln gefragt, um schwere Symptome und Spätfolgen zu vermeiden. Hat das Kind etwas Giftiges verschluckt, sollten Eltern es nicht zum Erbrechen bringen – auch wenn es nahe liegt. Davor warnt laut der Nachrichtenagentur „dpa“ die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. Denn durch das Erbrechen ist es demnach möglich, dass gefährliche Substanzen in die Atemwege gelangen und dort zu stärkeren Schädigungen führen können als es im Magen der Fall wäre.
Umgehend die Giftnotrufzentrale anrufen
Besteht der Verdacht auf eine Vergiftung durch Putzmittel. Medikamente o.ä. sollten Eltern stattdessen besser die Rettungsleitstelle unter der Nummer 112 oder eine der speziellen Giftnotrufzentralen anrufen. Diese sind für akute Vergiftungsfälle rund um die Uhr erreichbar und geben Eltern fachkundigen Rat für das weitere Vorgehen. Eine Liste der zuständigen Giftnotrufzentralen und Giftinformationszentren in Deutschland, Österreich und Schweiz findet sich auf der Homepage des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit.
Hilfreich kann auch die Erste-Hilfe-App „Vergiftungsunfälle bei Kindern“ des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) sein, welche in den jeweiligen App-Stores kostenlos heruntergeladen werden kann. Hier können Eltern viele wichtige Informationen und Handlungsempfehlungen zum Thema „Vergiftung“ nachlesen und im Notfall aus der App das zuständige Giftinformationszentrum anrufen. Trotz aller Hilfestellung kann die Anwendung aber natürlich im Ernstfall den Notruf 112 nicht ersetzen. (nr)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.