Radioaktive Belastung von Waldpilzen
In unseren Wäldern gibt es viele essbare Pilze. Allerdings sind in manchen Regionen Bayerns auch 30 Jahre nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl einige Arten stark mit radioaktivem Cäsium-137 belastet. Das meldet das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), das jedes Jahr Pilze an typischen Waldstandorten in Süddeutschland untersucht. An jedem Standort werden die Fruchtkörper einer Spezies zu einer Probe zusammengefasst und im Labor geprüft.
Zu den betroffenen Pilzarten zählen beispielsweise Trompetenpfifferlinge und Mohrenkopfmilchlinge aus dem Bayerischen Wald und Braunscheibige und Orangefalbe Schnecklinge aus dem Berchtesgadener Land. Es werden nicht nur klassische Speisepilze, sondern auch Misch- und Würzpilze untersucht. Sie können noch bis zu einige 1.000 Becquerel (Bq) Caesium-137 (Cs-137) pro Kilogramm aufweisen. Für Wildpilze im Handel gilt ein Grenzwert von 600 Bq Cs-137 pro Kilogramm.
Bundesweit sind die höchsten Werte in kleineren Gebieten im Bayerischen Wald, im Donaumoos südwestlich von Ingolstadt und in der Region Mittenwald zu erwarten.
Die Belastung von Wildpilzen hängt von dem Radiocäsiumgehalt der vom Pilzgeflecht durchzogenen Bodenschicht, aber auch dem speziellen Anreicherungsvermögen der Pilzart ab. Das langlebige Radiocäsium ist aufgrund seiner Halbwertszeit von etwa 30 Jahren seit dem Reaktorunfall im April 1986 nur zu rund 50 Prozent zerfallen. Nach und nach wird die Belastung von Wildpilzen weiter zurückgehen, auch wenn es je nach Standort große Unterschiede gibt.
Sofern die Pilze in üblichen Mengen gegessen werden, sind keine gesundheitlichen Risiken zu befürchten. Allerdings sollte der Verzehr von Wildpilzen generell auf 250 Gramm pro Woche beschränkt werden, da sie giftige Schwermetalle wie Blei, Quecksilber und Cadmium anreichern können. Heike Kreutz, bzfe
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