Hilft eine Kur gegen poröse Knochen?
Osteoporose gilt als Volkskrankheit unter Frauen jenseits der Wechseljahre. Nur wenige Frauen über 50 bleiben von Osteoporose oder zumindest von einer Abnahme der Knochendichte verschont. Dass Knochen mit zunehmendem Alter an Volumen verlieren, gehört zu den natürlichen Alterungsprozessen. Zu Beginn hilft oft eine Umstellung des Lebensstils: Eine bedachte Ernährung und ausreichend Bewegung sind wichtige Stützpfeiler im Kampf gegen die Krankheit. Auch eine medikamentöse Basis-Therapie ist wichtig. Zudem treten im Verlauf der Erkrankung typischerweise Knochenschmerzen auf, die zu Bewegungseinschränkungen führen. Eine Schmerztherapie ist daher ein wichtiger Aspekt. Auch Übungen zur Sturzprophylaxe gehören in ein gutes Behandlungskonzept, da sie Knochenbrüche verhindern.
„Osteoporose ist eine Erkrankung, bei der Betroffene selbst mitarbeiten und Verantwortung für die Therapie übernehmen müssen“, sagt Univ.-Doz. Dr. Bertram Hölzl, wissenschaftlicher Leiter des Gasteiner Heilstollens. „Eine Kur kann ihnen dabei gut helfen, denn oft stehen in den Kureinrichtungen gut ausgebildete Physiotherapeuten und eine große Vielfalt an medizinischen Angeboten zur Verfügung, die zur Selbsthilfe anregen.“ Vom Kuraufenthalt soll auch ein Impuls zur Änderung des Lebensstils ausgehen und damit nachhaltig wirken. Bei Osteoporose helfen beispielsweise therapeutisches Nordic Walking, koordinationsverbesserndes therapeutisches Klettern oder auch Rücken Fit-Gruppen, die wichtige Muskelgruppen durch Dehnung und Kräftigung stärken und so die Wirbelsäule entlasten. Auch Patientenschulungen haben einen wichtigen Stellenwert. Alle Bausteine bereiten den Patienten auch darauf vor, Übungen zu Hause allein fortzuführen. Das Besondere an einer Kur sind darüber hinaus die – meist ortsgebundenen – natürlichen Heilmittel.
„Bei uns, im österreichischem Bad Gastein, beispielsweise gehört vor allem der Radonthermalstollen dazu.“, erklärt Dr. Hölzl. Hier fahren Patienten mehrmals mit dem Zug in den Stollen ein und verbringen etwa eine Stunde auf den Therapiestationen, wo die Wirkfaktoren Radon, Wärme und hohe Luftfeuchtigkeit ihren therapeutischen Nutzen entfalten. „In jüngsten Studien konnte gezeigt werden, dass es bei Patienten im Rahmen einer Kur mit Radon zu einer positiven Änderung des Knochenstoffwechsels kommt“, berichtet Dr. Hölzl. Vor allem aber sprechen Experten der Radontherapie schmerzlindernde Wirkungen zu, die bei Osteoporose-Patienten laut wissenschaftlichen Untersuchungen bis zu 9 Monate anhalten. Dies führt nicht nur dazu, dass Patienten weniger Schmerzmittel gegen die Knochenschmerzen einnehmen müssen, sondern stellt auch die Beweglichkeit wieder her. Oftmals kann dadurch die Basis für die so wichtigen Bewegungstherapien wieder hergestellt werden. (pm)
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