Bewegung wieder zu ermöglichen, wichtigste Säule der Therapie
18.06.2013
Volkskrankheit Arthrose: Etwa jeder zweite über 35 Jahre weist bereits Abnutzungserscheinungen an Gelenken vor, ab dem 60. Lebensjahr trifft es nahezu jeden. Typischerweise geht die Erkrankung mit belastungs- und bewegungsabhängigen Schmerzen einher, die Betroffene dazu veranlassen, sich kaum zu bewegen. Was kurzfristig Schmerzlinderung bringt, führt jedoch dauerhaft zur Verschlimmerung der Symptome. Wird der betroffene Gelenk-Knorpel nicht durch regelmäßige Bewegung geschmiert, verstärkt sich Arthrose. Betroffene bewegen sich aufgrund der stärkeren Schmerzen dann noch weniger. Um den Teufelskreis aus Schmerz, Schonung und Verschlimmerung zu durchbrechen, helfen schmerzlindernde Therapien. Dabei müssen Betroffene aber nicht zwangsläufig zu Medikamenten greifen. Auch Kuren, beispielsweise mit Radon und Wärme, führen zu einer langandauernden Schmerzlinderung.
Die degenerative Gelenkerkrankung gehört zum so genannten nicht-entzündlichen rheumatischen Formenkreis, geht aber zeitweise auch mit lokalen Entzündungszeichen einher. Darüber hinaus gilt heute als erwiesen, dass entzündliche Vorgänge vor allem bei der Arthroseentstehung eine Rolle spielen. „Sowohl auf Schmerzen der Muskel-, Sehnen- und Bandansätze als auch auf die entzündlichen Vorgänge im Gelenk selbst, hat die Radonwärmetherapie positive Wirkungen“, kommentiert PD Dr. Bertram Hölzl, Radon-Experte und ärztlicher Leiter des Gasteiner Heilstollen. Allein tropische Temperaturen von bis zu 41,5 Grad verbunden mit einer hohen Luftfeuchtigkeit sorgen im Stollen durch die Lockerung und Mehrdurchblutung von Muskeln für Schmerzlinderung. Verstärkt wird dieser Effekt durch die Aufnahme von Radon direkt über Haut und Atemwege. Dr. Hölzl erklärt: „Radon aktiviert im Körper entzündungshemmende Botenstoffe, die wiederum fortschreitende Entzündungsprozesse bremsen.“
Dass dies zu einer Schmerzlinderung führt, die im Mittel etwa 9 Monate anhält, zeigen verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen[1]. Reduzieren sich Schmerzen, erleichtert dies für Betroffene, Bewegung wieder in den Alltag zu integrieren. Orthopäden und Sportmediziner bestätigen, dass regelmäßige und maßvolle körperliche Belastung den Krankheitsprozess der Arthrose aufhält. „So verbessert sie die Stabilität, Beweglichkeit, Koordination und versorgt geschädigte Gelenkknorpel wieder besser mit Nährstoffen. Dadurch gelingt es oftmals, eine drohende totalendoprothetische Versorgung hinauszuzögern“, schließt Dr. Hölzl. Besonders geeignet: Sportarten mit rhythmischen und gleichmäßigen Bewegungen. Krankenkassen übernehmen oft etwa 90 Prozent der Therapiekosten für Kuren mit der Radonwärmetherapie. (pm)
Autoren- und Quelleninformationen
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