Rauchen schadet der Herzgesundheit und führt insbesondere durch die Belastung mit Nikotin und Kohlenmonoxid auch zu einem deutlich erhöhten Schlaganfallrisiko.
In einer neuen Studie haben Fachleute der Fudan-Universität in China untersucht, wie Rauchen die Häufigkeit von Schlaganfällen beeinflusst und welche Faktoren dabei eine Rolle spielen. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift „BMJ Public Health“ nachzulesen.
Auswirkungen des Zigarettenkonsums
In der aktuellen Analyse ermittelten die Forschenden zunächst bei insgesamt 9.176 Teilnehmenden verschiedene Faktoren, die mit dem Rauchen zusammenhängen, wie zum Beispiel die Dauer des Zigarettenkonsums und die Aufnahme von Nikotin, Teer und Kohlenmonoxid. Diese Daten wurden mit Hilfe eines Fragebogens erhoben.
Anschließend wurde mit Hilfe von Regressionen und verschiedenen Subgruppenanalysen untersucht, wie die Indikatoren für das Rauchen mit dem Schlaganfallrisiko zusammenhängen. Dabei zeigte sich, dass die Gesamtprävalenz von Schlaganfällen unter den Teilnehmenden bei 3,4 Prozent lag.
Nikotin und Kohlenmonoxid sind besonders gefährlich
Das Team identifizierte statistisch signifikante Zusammenhänge zwischen der Häufigkeit von Schlaganfällen und Faktoren wie Alter, Geschlecht, Bildung und Familienstand. In angepassten logistischen Regressionsmodellen war schließlich zu erkennen, dass insbesondere höhere Nikotin- und Kohlenmonoxidwerte die Wahrscheinlichkeit eines Schlaganfalls erhöhten.
Als allgemein kritische Schwellenwerte für ein erhöhtes Schlaganfallrisiko nennen die Fachleute eine Geasmtaufnahme von 12 Milligramm (mg) Teer, 1,1 mg Nikotin und 12 ppm (parts per million) Kohlenmonoxid. Oberhalb dieser Werte steige das Schlaganfallrisiko drastisch an.
Außerdem werde auch durch rauchende Familienmitglieder das Schlaganfallrisiko erhöht.
Deutlich erhöhtes Schlaganfallrisiko
Die Ergebnisse der aktuellen Studie zeigen, dass Rauchen einen signifikanten Einfluss auf das Schlaganfallrisiko hat, was insbesondere für die Exposition gegenüber Nikotin und Kohlenmonoxid gilt, fasst das Team die Ergebnisse zusammen.
Über einen möglichen Einfluss des Rauchens auf das Schlaganfallrisiko hatte Dr. Eva Holt vom Herlev and Gentofte Hospital in Kopenhagen bereits auf dem ESC-Kongress 2022 berichtet. In einer Pressemitteilung der European Society of Cardiology (ESC) erklärte die Medizinerin, dass Rauchen die Arterien verstopfe und damit das Risiko für Schlaganfälle und koronare Herzkrankheiten erhöhe.
In einer Studie, an der Dr. Holt beteiligt war, wurde festgestellt, dass Rauchen zu dickeren und schwächeren Herzen führt, wodurch Raucherinnen und Raucher ein geringeres Blutvolumen in der linken Herzkammer aufweisen und weniger Kraft haben, um das Blut in den Rest des Körpers zu pumpen.
Bei den negativen Auswirkungen des Rauchens auf die Herzgesundheit gelte, je mehr Menschen rauchen, desto schlechter ist die Herzfunktion, fügt Dr. Holt hinzu.
Maßgeschneiderte Präventionsstrategien erforderlich
Zusammengenommen machen die Ergebnisse deutlich, wie stark Rauchen dem Herz-Kreislauf-System schadet und dass dies auch mit einem deutlich erhöhten Schlaganfallrisiko verbunden ist. So sind nach Ansicht der Forschenden maßgeschneiderter Strategien zur Prävention von Schlaganfällen erforderlich, die das Rauchverhalten der Betroffenen berücksichtigen.
Die Einbeziehung rauchbezogener Indikatoren in die Risikobewertung könnte die Genauigkeit solcher Maßnahmen zur Schlaganfallprävention erheblich verbessern, betont das Forschungsteam. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Yuntao Wang, Ying Ge, Wei Yan, Lina Wang, Zhenzhen Zhuang, et al.: From smoke to stroke: quantifying the impact of smoking on stroke prevalence; in: BMJ Public Health (veröffentlicht 23.08.2024), BMJ Public Health
- European Society of Cardiology: Smoking is even more damaging to the heart than previously thought (veröffentlicht 25.08.2022), ESC
Wichtiger Hinweis:
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