Jugendliche rauchen deutlich weniger
12.02.2012
Die Anzahl der jugendlichen Raucher ist in den letzten zehn Jahren deutlich zurückgegangen, so das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Demnach zeigen die verschärfte Gesetzgebung und die intensiven Präventionskampagnen offenbar Wirkung.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat anhand einer umfassenden Studie das Suchtverhalten der Jugendliche in Deutschland untersucht. Dabei wurden 5.001 Heranwachsende im Alter zwischen 12 und 25 Jahren zu ihren Alkohol, Cannabis und Tabakkonsum befragt. In allen drei Bereichen zeigte sich im Vergleich zu früheren Erhebungen eine durchaus erfreuliche Entwicklung, wobei die Zahlen beim Tabakkonsum den positivsten Trend aufwiesen. Von 27,5 Prozent im Jahr 2001 auf 12,9 Prozent im Jahr 2010 ist die Raucherquote bei den Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren zurückgegangen.
Trendumkehr im Suchtmittelkonsum
In der sogenannten „Drogenaffinitätsstudie“ erfasst die BZgA seit mehr als drei Jahrzehnten regelmäßig das Suchtverhalten der Jugendliche und jungen Erwachsenen. Die zu erkennende Entwicklung sei dabei durchaus erfreulich, da offenbar „immer weniger Kinder und Jugendliche mit Suchtstoffen in Berührung kommen“, erklärte die Drogenbeauftragteder Bundesregierung, Mechthild Dyckmans (FDP). „Dies ist ein Zeichen, dass die vielfältigen Präventionsmaßnahmen greifen“, so Dyckmans weiter. Die Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, ergänzte: „Bei minderjährigen Jugendlichen hat in den letzten Jahren eine Trendumkehr im Suchtmittelkonsum stattgefunden.“
Konsums erreicht neuen Tiefstand
Die Trendwende lasse sich auch „am Rückgang beim Tabakkonsum auf einen neuen Tiefstand“ erkennen, betonte die BZgA-Direktorin. So lag die Raucherquote bei den 12- bis 17 Jährigen im Jahr 2011 nur noch bei 11,7 Prozent, was im Vergleich zu dem Wert aus dem Jahr 2001 von knapp 28 Prozent eine äußerst erfreuliche Entwicklung darstellt. Bei den jungen Erwachsenen im Alter zwischen 18 und 25 Jahren ist die Raucherquote im selben Zeitraum von 44,5 Prozent auf 36,8 Prozent zurückgegangen, so die Mitteilung der BZgA. Gleichzeitig hat sich den Ergebnissen der aktuellen Umfrage zufolge der Anteil der jungen Menschen, die noch nie im Leben geraucht haben, deutlich erhöht. So lag der „Nichtraucheranteil“ bei den 12 bis 17 alten Heranwachsenden im Jahr 2001 noch bei 40,5 Prozent und ist im Jahr 2011 auf 70,8 Prozent gestiegen. Bei den jungen Erwachsenen (18 bis 25 Jahre) hat sich der Anteil von 23,1 Prozent im Jahr 2001 auf 27,6 Prozent im Jahr 2011 erhöht.
Aufklärungskampagnen mit Erfolg
Sowohl die Bundesdrogenbeauftragte als auch die Direktorin der BZgA führen den Rückgang beim Tabakkonsum auf die umfassenden Präventionsmaßnahmen wie beispielsweise die 2003 gestartete Rauchfreikampagne zurück Auch habe die Erhöhung der Tabaksteuer bewirkt, dass sich viele Jugendliche die Zigaretten nicht mehr so leicht leisten können. Die schärfere Gesetzgebung wie das Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden, Gaststätten und Diskotheken bewirke außerdem, dass sich die Heranwachsenden intensiver mit den gesundheitlichen Risiken des Nikotinkonsums auseinandersetzen. Insgesamt zeigten die Maßnahmen einen deutlichen Erfolg. Die hiermit erzielten „positiven Trends müssen fortgesetzt werden, damit sie später auch im Erwachsenenalter Wirkung zeigen“, betonte die Direktorin der BZgA, Fortsetzung der Kampagnenaktivitäten in den nächsten Jahren unverzichtbar“, so das Fazit der Expertin. (fp)
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Bildnachweis: Martin Büdenbender / pixelio.de
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