U-Untersuchungen: Entwicklung des Kindes regelmäßig überprüfen
Eltern sollten mit ihrem Nachwuchs regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung. Bei den sogenannten U-Untersuchungen werden geistige und motorische Entwicklung der Kinder geprüft. Dadurch sollen möglich Entwicklungsstörungen frühzeitig erkannt werden.
Regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung
Leider musste erst vor wenigen Monaten berichtet werden, dass in den vergangenen Jahren weniger Kinder bei der Früherkennungsuntersuchung registriert wurden. Experten weisen immer wieder darauf hin, dass Eltern mit ihrem Nachwuchs regelmäßig zu diesen U-Untersuchungen gehen sollen. Dabei prüfen Ärzte die geistige und motorische Entwicklung der Kleinen. Wie Hermann Josef Kahl, Kinder- und Jugendarzt aus Düsseldorf, gegenüber der Nachrichtenagentur dpa sagte, sei das Ziel, Entwicklungsstörungen früh zu erkennen.
Lange Spanne zwischen sechstem und zwölftem Lebensjahr
Die erste Untersuchung (U1) erfolgt direkt nach der Geburt, die zweite (U2) zwischen dem dritten und zehnten Lebenstag. Während des ersten Lebensjahres stehen noch vier weitere Untersuchungen an. Danach folgt bis zum sechsten Lebensjahr jedes Jahr eine weitere. Dann wird jedoch lange nicht untersucht: Erst zwischen dem 12. und 14. Lebensjahr ist die nächste vorgesehen (J1). „Diese Spanne halten wir für zu groß“, meinte Kahl, der beim Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) als Bundespressesprecher tätig ist.
Experten empfehlen ergänzende Untersuchungen
Daher empfiehlt der BVKJ zwei ergänzende Untersuchungen im Alter von sieben bis acht (U10) und neun bis zehn Jahren (U11). „Sie sind sinnvoll, da wir in der Zeit mögliche Verhaltensstörungen wie ADHS oder Lern- und Haltungsprobleme früh feststellen können.“ Allerdings werden die Kosten für diese Zusatzuntersuchungen von den meisten Kassen nicht erstattet. Zwar sind die U-Untersuchungen keine gesetzliche Pflicht in Deutschland, „einige Bundesländer fordern Eltern jedoch dazu auf“, erläuterte Kahl. Wenn sie nicht wahrgenommen werden, schreibt das zuständige Gesundheitsamt oder eine andere Behörde die Eltern an. „Das kann Kontrollen zu Hause nach sich ziehen.“
U-Untersuchungen dienen der reinen Vorsorge
Wie Kahl gegenüber der dpa weiter erklärte, lassen selbst Eltern, die gegenüber Medizinern skeptisch sind, ihre Kinder im Rahmen der U-Untersuchungen durchchecken, weil sie der reinen Vorsorge dienen. „Sie kommen, um sicherzugehen, dass sich ihr Kind so entwickelt, wie es soll.“ Erst im Sommer war manches zur U-Untersuchung bei Kindern neu geregelt worden. Neu eingeführt wurde damals eine aus dem Dokumentationsheft (Gelbes Heft) entnehmbare Karte, mit der Eltern in Kita, Schule oder auch beim Jugendamt nachweisen können, dass ihr Kind an den Früherkennungsuntersuchungen teilgenommen hat, ohne vertrauliche Informationen weitergeben zu müssen. (ad)
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