Nicht schonen: Was bei leichten Rückenschmerzen hilft
Rund 80 Prozent der Deutschen leiden immer mal wieder an Rückenschmerzen. Manche von ihnen schonen sich dann, in der Hoffnung, dass die Beschwerden bald wieder vergehen. Doch wenn die Schmerzen nicht allzu stark sind, sollten sich Betroffene besser bewegen, empfehlen Gesundheitsexperten.
Volkskrankheit Rückenschmerzen
Die Zahl der Menschen, die immer mal wieder an Rückenschmerzen leidet, steigt und steigt. Allein im vergangenen Jahr haben knapp 37 Millionen Bundesbürger wegen Muskel-Skelett oder Bindegewebserkrankungen einen Arzt aufgesucht. Gesundheitsexperten raten dazu, den Rücken durch Bewegung zu stärken, um Beschwerden vorzubeugen. Und auch wenn Schmerzen auftreten, ist es in der Regel besser sich zu bewegen, statt sich zu schonen.
Bei Beschwerden nicht auf dem Sofa liegen bleiben
Dr. Reinhard Schneiderhan, Wirbelsäulenspezialist und Orthopäde in München sowie Präsident der Deutschen Wirbelsäulenliga empfiehlt in einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa, bei Kreuzschmerzen nicht auf dem Sofa liegen zu bleiben und sich zu schonen.
Vielmehr sollte man versuchen, Nackenverspannungen durch Kreisenlassen der Schultern zu lösen.
Tennisballmassage gegen Verspannungen
Gegen Verspannungen in anderen Bereichen des Rückens hilft laut dem Mediziner die Tennisballmassage. Man stellt sich dabei rücklings an eine Wand, schiebt einen Tennisball zwischen Rücken und Wand und bewegt sich langsam auf und ab.
Wenn die untere Wirbelsäule schmerzt, kann die Stufenlagerung gut tun. Dazu legt man sich flach auf den Rücken und legt die Beine im 90-Grad-Winkel auf einem Stuhl ab.
Den Rücken stärken
Um Rückenleiden vorzubeugen, eignen sich laut Fachleuten auch Übungen wie Katzenbuckel, Hacker und Kraule. Und natürlich Sportarten, die das Kreuz stärken – beispielsweise Schwimmen, Nordic Walking oder Pilates.
Allerdings kommt es auf das richtige Maß an. „Die Dosis macht das Gift. Wenn jemand mit Rückenproblemen nur Laufen geht, ist das falsch. Wenn er das sehr lange macht, schadet er sich“ erläuterte Dr. Schneiderhan vor wenigen Monaten in einem Interview.
Er sagte weiter: „Auch Schwimmen ist nicht immer gut für den Rücken. So positiv sich Rücken- oder Brustschwimmen auswirken können, so sehr belastet der Delphin einen untrainierten Rücken. Radfahren bringt relativ wenig, aber es belastet auch nicht.“
Grundsätzlich gilt: Halten die Rückenschmerzen mehrere Tage lang an und kommen weitere Symptome wie Taubheitsgefühle oder Fieber hinzu, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.