Verzicht auf Frühstück erhöht das Risiko für Typ-2-Diabetes
Rund jeder fünfte Bundesbürger verzichtet morgens auf das Frühstück. Dies kann der Gesundheit schaden. Denn in einer wissenschaftlichen Untersuchung hat sich nun gezeigt, dass Personen, die die morgendliche Mahlzeit ausfallen lassen, ein deutlich höheres Risiko aufweisen, an Typ-2-Diabetes zu erkranken.
Jeder fünfte Deutsche isst morgens nichts
Frühstücken: ja oder nein? Viele Bundesbürger beantworten diese Frage klar mit „nein“. Experten zufolge verzichten rund 20 Prozent der Deutschen auf die morgendliche Mahlzeit. In der Altersgruppe von 18-29 Jahren tut dies sogar etwa jeder Zweite. Dabei bringt regelmäßiges Frühstücken diverse gesundheitliche Vorteile mit sich. Es kann unter anderem das Risiko für Typ-2-Diabetes senken, wie sich nun in einer Studie gezeigt hat.
Gesundheitliche Vorteile durch regelmäßiges Frühstück
Vor allem für Kinder ist ein regelmäßiges Frühstück von besonderer Bedeutung. Es schützt die Kleinen unter anderem vor Übergewicht, erhöht die Konzentration und Leistungsfähigkeit und verbessert so die Noten in der Schule.
Doch auch Erwachsene sollten morgens etwas essen, denn Frühstückverzicht gefährdet die Gesundheit, wie spanische Wissenschaftler berichteten.
Sie fanden heraus, dass Menschen, die morgens sehr wenig oder gar nichts essen, ein deutlich erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben.
Doch das ist noch nicht alles: Eine wissenschaftliche Auswertung am Deutschen Diabetes-Zentrum (DDZ) hat nun gezeigt, dass Männer und Frauen, die im Erwachsenenalter auf das Frühstück verzichten, ein 33 Prozent höheres Risiko aufweisen, an Typ-2-Diabetes zu erkranken.
Die Ergebnisse der Forscher wurden in der Fachzeitschrift „Journal of Nutrition“ veröffentlicht.
Risikofaktor für das Auftreten von Typ-2-Diabetes
Wie das DDZ in einer Mitteilung schreibt, haben epidemiologische Studien gezeigt, dass der Verzicht auf ein Frühstück mit einem Risiko für Typ-2-Diabetes verbunden ist.
Allerdings konnte bislang nie nachgewiesen werden, in welchem Zusammenhang dies mit Adipositas zusammen hängt.
Fettleibigkeit ist ein bedeutender Risikofaktor für das Auftreten von Typ-2-Diabetes.
Den Angaben zufolge konnte gezeigt werden, dass adipöse Menschen im Vergleich zu Normalgewichtigen häufiger auf das Frühstück verzichten.
Darüber hinaus wird der Frühstücksverzicht mit einer Zunahme des Gewichts diskutiert.
Zusammenhang ist teilweise auf den Einfluss von Übergewicht zurückzuführen
Das Forscherteam um Dr. Sabrina Schlesinger, Leiterin der Nachwuchsforschergruppe Systematische Reviews am DDZ, verglich Männer und Frauen in sechs Langzeitstudien unter Berücksichtigung des Body-Mass-Index (BMI).
Wie es in der Mitteilung heißt, zeigen die Ergebnisse der Studie eine Dosis-Wirkungs-Beziehung, d.h. mit steigender Anzahl der Tage, an denen nicht gefrühstückt wurde, stieg das Diabetesrisiko an.
Das stärkste Risiko wurde demnach für den Verzicht von Frühstück für vier bis fünf Tagen pro Woche beobachtet. Ab dem 5. Tag in Folge des Verzichts auf ein Frühstück wurde kein weiterer Anstieg im Risiko ermittelt.
„Dieser Zusammenhang ist zum Teil auf den Einfluss des Übergewichts zurückzuführen. Selbst nach Berücksichtigung des BMIs ging der Frühstücksverzicht mit einem erhöhten Diabetesrisiko einher“, so Dr. Sabrina Schlesinger.
Ernährungswissenschaftlerin empfiehlt regelmäßiges und ausgewogenes Frühstück
In ihrer Meta-Analyse fasste das Wissenschaftlerteam die Daten von sechs verschiedenen internationalen Beobachtungsstudien zusammen.
Insgesamt wurden Daten von 96.175 Teilnehmern, davon 4.935, die im Studienverlauf an Typ-2-Diabetes erkrankten, ausgewertet.
Eine Erklärung für den Zusammenhang zwischen Frühstücksverzicht und dem Risiko für Typ-2-Diabetes könnte ein gesunder Lebensstil per se sein.
Probanden, die auf ihr Frühstück verzichten, könnten generell eine ungünstigere Ernährungsweise, zum Beispiel durch den Konsum von kalorienhaltigen Snacks und Getränken, aufweisen, weniger körperlich aktiv sein, oder mehr rauchen.
Allerdings wurden diese Faktoren in der Auswertung berücksichtigt, sodass der beobachtete Zusammenhang durch andere Faktoren erklärbar sein könnte.
„Weitere Studien sind nötig, die neben der Aufklärung der Mechanismen, auch den Einfluss der Zusammensetzung des Frühstücks auf das Diabetesrisiko erforschen“, schlussfolgert Dr. Sabrina Schlesinger.
„Grundsätzlich ist ein regelmäßiges und ausgewogenes Frühstück allen Menschen – mit und ohne Diabetes- zu empfehlen“, betont die Ernährungswissenschaftlerin. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
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