Regenwaldfrucht kann Krebs in Minuten töten
26.01.2015
Forscher haben in Australien eine Regenwaldfrucht entdeckt, die bei Tierversuchen rund 75 Prozent der Tumore abtötet. Der Effekt der Früchte ist bereits nach wenigen Minuten sichtbar. Allerdings sei noch unklar, ob sich die Ergebnisse auch auf den Menschen übertragen lassen.
Tiere spucken Kerne der Frucht wieder aus
Wie bereits im vergangenen Jahr bekannt gegeben wurde, haben australische Wissenschaftler eine Regenwaldfrucht entdeckt, welche in Tierversuchen rund 75 Prozent der Tumore abtötet. Die einheimischen Tiere im Norden Australiens fressen die Frucht Fontainea picrosperma, auch Fountains Blushwood genannt, äußerst gerne. Allerdings nicht deren Kerne, die werden wieder ausgespuckt. Deshalb wurden Wissenschaftler aufmerksam und untersuchten die Frucht etwas genauer.
Kerne mit natürlichem Wirkstoff gegen Krebs
Es stellte sich schnell heraus, dass die Kerne einen natürlichen Wirkstoff gegen Krebs enthalten. Mit Hilfe des QIMR Berghofer Medical Research Instituts in Brisbane entwickelten die Forscher das Präparat EBC-46. Im Rahmen einer achtjährigen Studie wurde das Mittel 300 Tieren, darunter Mäusen, Katzen, Hunden und Pferden gespritzt. Den Angaben zufolge verschwanden drei Viertel aller zuvor injizierten Tumore und sind bis heute nicht wiedergekommen. Glen Boyle, der die Studie am QIMR Berghofer Medical Research Institut leitete, erläuterte: „Sobald wir die Tumore damit injiziert haben, haben sie sich innerhalb von nur fünf Minuten lila gefärbt, innerhalb von zwei Stunden waren sie noch dunkler und am folgenden Tag schwarz.“
Präparat beschränkt sich auf bestimmte Krebserkrankungen
Der Experte erklärte weiter: „In den nächsten Tagen bildete sich eine Kruste und nach einer Woche fiel der Tumor ab. Dadurch, dass das Präparat gespritzt werden muss, beschränkt es sich auf Krebsarten wie Brust-, Darm-, Prostata- und Hautkrebs oder Tumore im Kopf- und Halsbereich.“ Allerdings seien Krebserkrankungen, die bereits Metastasen gestreut haben, nicht behandelbar. „Im Moment können wir das Präparat nur als Injektion verabreichen, da es die Tumorzellen abtötet, die Blutversorgung zum Tumor abschneidet und hilft, das Immunsystem zu aktivieren“, so Boyle. „Vor allem wegen letzterem müssen wir es lokal verabreichen, da es ansonsten andere negative Nebenwirkungen haben könnte.“
Forscher von rasanter Geschwindigkeit des Wirkstoffs fasziniert
Noch stärker als die Wirkung an sich, faszinierte die Wissenschaftler, mit welch rasanter Geschwindigkeit der Wirkstoff den Krebs abtötet. „Sichtbare Veränderungen gibt es bereits nach fünf Minuten.“ Eine herkömmliche Tumorbehandlung zeigt in der Regel erst nach mehreren Wochen Erfolge. Nach den erstaunlichen Erfolgen bei der Krebsbehandlung von Tieren sollen auch klinische Studien an Menschen erfolgen. Die Zulassung der ersten Phase klinischer Studien wurde bereits erteilt und der Wirkstoff soll jetzt an zehn bis 30 freiwilligen Personen getestet werden. Insgesamt dauern diese klinischen Arzneimittelprüfungen, die sich in vier Studienphasen gliedern, etwa neun Jahre.
Forscher zeigen sich optimistisch
Eine weitere Gruppe australischer Forscher untersucht derzeit den Blushwood Tree, den Baum, an dem die Fountains Blushwood wächst. Geklärt werden soll, wo die Pflanze aus der Familie der Wolfsmilchgewächse im Norden Australiens tatsächlich überall wächst und ob es möglich ist, diese kommerziell in Plantagen anzubauen, um das neue Heilmittel zu erhalten. Boyle und Kollgen zeigten sich optimistisch, dass die „Wunderfrucht“ auch am Menschen wirkt. „Der Wirkstoff kann eine zusätzliche Behandlungsmethode sein, bei denen andere Therapien nicht geholfen haben oder bei älteren Menschen, die zu schwach für weitere Chemotherapien sind“, so die Forscher.
Viele Krebserkrankungen sind vermeidbar
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zählt Krebs zu den weltweit häufigsten Todesursachen. Viele Erkrankungen wären vermeidbar. Der WHO zufolge ließen sich mehr als 30 Prozent der Krebstodesfälle durch eine Vermeidung der Hauptrisikofaktoren verhindern. Neben dem Rauchen werden ein Mangel an körperlicher Aktivität, Alkoholkonsum, die Luftverschmutzung in Städten, sexuell übertragbare HPV-Infektionen sowie Übergewicht und Fettleibigkeit (Adipositas) als Hauptrisikofaktoren genannt. (ad)
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