Lebenserwatung steigt stark an: Rentner leben in Deutschland immer länger
25.03.2011
Menschen im Rentenalter leben in Deutschland immer länger, das berichtet das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden. Rentner können demnach durchschnittlich länger ihren Ruhestand genießen, als jemals zuvor. In den letzten 12 Jahren ist ein deutlicher Anstieg der Lebenszeit um rund zwei Jahre zu beobachten.
Lebenserwartung stark angestiegen
Der demografische Wandel in Deutschland setzt sich weiter fort. Die Menschen werden immer älter und können demnach auch deutlich länger ihre Zeit als Rentner genießen. Die allgemeine Lebenserwartung hat in den letzten zehn bis zwölf Jahren kontinuierlich zugenommen. Noch nie gab es so viele Menschen im Rentenalter, wie jetzt. Erreicht heute eine Frau mit 65 Lebensjahren das Rentenalter, lebt sie durchschnittlich noch 20 weitere Jahre. Bei Männern hingegen ist die Lebenserwartung etwas geringer. Nach Angaben des Wiesbadener Instituts leben Männer ab 65 noch gut 17 weitere Jahre. Wer also das Rentenalter erreicht hat, kann im Schnitt über 80 Jahre alt werden.
Vor allem in den neuen Bundesländern hat die allgemeine Lebenserwartung unter Rentnern deutlich zugenommen. Männer im Ruhestand leben in Ostdeutschland ab dem 65 Lebensjahr im Schnitt noch weitere 16,8 Jahre. Im Jahre 1998 waren es bei den Männern noch rund zwei Jahre weniger. Auch Frauen leben deutlich länger, als noch vor zwölf Jahren. Lebten ostdeutsche Frauen mit Beginn des Rentenalters noch weitere 18,5 Jahre, sind es nun über 20 Jahre (20,2). In Westdeutschland liegt die Lebenserwartung etwas höher. Frauen ab 65 können sich auf durchschnittlich 20,6 weitere Lebensjahre freuen. Die Männer schaffen es immerhin auf 17,3 Jahre.
Nur noch geringe Ost-West-Unterschiede
Nach Angaben des statistischen Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung verschwinden die Unterschiede zwischen den neuen und alten Bundesländern zunehmend. Auch die Menschen in den östlichen Ländern konnten ihre Lebenszeit deutlich verlängern. Das gelte für Frauen und Männer gleichermaßen. Die häufigsten Todesursachen sind nach wie vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z.B. Herzinfarkt oder Schlaganfall) und Krebs.
Medizinischer Fortschritt und gesunder Lebenswandel
Auslöser für den sichtbaren Anstieg sind vor allem medizinische Neuentwicklungen der Wissenschaft, die immer effektivere Therapien konzipiert und weiterentwickelt. Zudem leben viele Menschen immer bewusster, treiben mehr Sport und ernähren sich zudem gesünder. Durch einen angemessenen Lebensstil kann nachweislich die Lebenszeit deutlich verlängert werden. Durch den demografische Wandel der Bevölkerung müssen zukünftig aber immer höhere Kosten im Gesundheits- und Pflegesystem bewerkstelligt werden. Insgesamt werden Gesundheitskosten perspektivisch deutlich ansteigen. (sb)
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Bild: Rainer Sturm / pixelio.de
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