Restless-Legs: Symptome ohne Medikamente lindern
Das sogenannte Restless-Legs-Syndrom (RLS) zählt zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen in Deutschland. Zwischen vier und zehn Prozent aller Personen sollen hierzulande davon betroffen sein. Überwiegend wird das Syndrom durch Medikamente behandelt. Ein Forschungsteam untersuchte nun, welche nicht medikamentösen Verfahren die Symptome lindern können.
Eine Arbeitsgruppe hat im Auftrag des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) die Ergebnisse von 22 randomisierten kontrollierten Studien zu 17 unterschiedlichen Verfahren bei RLS untersucht, um zu bewerten, welche nicht medikamentösen Behandlungen wirksam sind. Der vorläufige Bericht kann auf der IQWiG-Webseite eingesehen werden.
Was ist das Restless-Legs-Syndrom?
RLS ist eine neurologische Erkrankung, die durch einen unwiderstehlichen Bewegungsdrang in den Beinen gekennzeichnet ist, der in der Regel von unangenehmen Empfindungen begleitet wird. Betroffene verspüren die Symptome typischerweise im Ruhezustand oder in Phasen der Inaktivität, beispielsweise beim Sitzen oder Liegen. Bei Bewegung nehmen die Beschwerden oft ab.
Typische RLS-Symptome, die in Ruhephasen in den Beinen auftreten, sind beispielsweise Kribbeln, Brennen, Ziehen, Reißen, Krämpfe oder Schmerzen. Patientinnen und Patienten haben häufig große Probleme zur Ruhe zu kommen, wodurch nachts der Schlaf beeinträchtigt wird, was sich wiederum durch Tagesmüdigkeit und Erschöpfung äußern kann.
RLS-Ursachen unklar
Die genauen Ursachen für RLS gelten noch als nicht ausreichend verstanden. Es wird vermutet, dass die Erkrankung mit Anomalien im Dopaminsystem des Gehirns zusammenhängt. RLS kann als primäre Erkrankung auftreten sowie als Folge anderer Erkrankungen oder durch die Einnahme bestimmter Medikamente.
Wie wird RLS behandelt?
Ein heilendes Verfahren existiert derzeit nicht. Die Behandlung ist auf die Linderung der Symptome fokussiert. Hierzu werden häufig Medikamente verabreicht, vor allem sogenannte Dopaminagonisten. Darüber hinaus gibt es eine ganze Reihe nicht medikamentöser Verfahren wie Massagen, Akupunktur oder Wärme- und Kälteanwendungen.
Gerade über die Wirksamkeit von RLS-Therapien ohne Medikamente ist die Studienlage jedoch dünn. Die von dem IQWiG beauftragte Forschungsgruppe hat nun 22 randomisierte kontrollierte Studien zu dem Thema untersucht, um die Wirksamkeit von 17 nicht medikamentösen Therapien bei RLS zu bewerten.
In den Studien fanden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Anhaltspunkte, dass folgende Verfahren zumindest zeitweise eine Linderung der RSL-Symptomatik bewirken können:
Keine Daten über Langzeiteffekte
Die Forschenden kommen jedoch auch zu dem Schluss, dass es keine Aussagen darüber gibt, wie lange sich die Symptome durch die oben genannten Maßnahmen lindern lassen. Es gibt schlichtweg so gut wie keine Langzeituntersuchungen zu diesem Thema.
IQWiG bittet um Hilfe von Betroffenen
Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen bittet daher Betroffene oder auch Therapeutinnen und Therapeuten um eine Stellungnahme, damit Langzeit-Erfahrungen in der Bewertung berücksichtigt werden können.
Eine Stellungnahme kann bis zum 24.03.2023 an die E-Mail-Adresse berichte@iqwig.de gesendet werden. Eine Vorlage hierfür finden Sie auf der Webseite des IQWiG. (vb)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.