Körpergewicht in den Griff bekommen – Diätfehler vermeiden
Egal, ob man überflüssige Pfunde los haben will, sich fitter fühlen möchte oder etwas Gutes für die Gesundheit unternehmen will: Es gibt viele gute Gründe, warum Menschen ihr Gewicht reduzieren wollen. Doch oft will und will es mit dem Abnehmen einfach nicht klappen. Dies könnte an einigen weit verbreiteten Diätfehlern liegen.
Gesundheitsrisiko Übergewicht
Wenn man bedenkt, dass Übergewicht beziehungsweise Adipositas (Fettleibigkeit) zu gesundheitlichen Problemen wie Bluthochdruck und einem erhöhten Risiko für weitere Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen kann, gibt es wahrlich genügend gute Gründe, überflüssige Pfunde los zu werden. Viele versuchen durch eine Diät wieder schlanker zu werden. Doch dabei werden häufig typische Abnehmfehler gemacht. Gesundheitsexperten erklären, wie solche Fehler auf dem Weg zur Idealfigur vermieden werden können.
Negative Auswirkung auf das psychische Wohlbefinden
Damit es mit dem Abnehmen klappt, sollte man unbedingt die größten Diätfehler vermeiden – und auf eine Art Gesamtstrategie setzen, erklärt die Krankenkasse hkk auf ihrer Webseite.
Blitzdiäten oder Abnehm-Tipps, wie sie beispielsweise in vielen Frauenzeitschriften und längst auch im Internet kursieren, greifen oftmals zu kurz – oder sind sogar kontraproduktiv.
Das sorgt letztlich zum Scheitern der Abnehmpläne – und infolgedessen auch für Frustration.
Laut den Experten ist das doppelt schädlich: Der ungünstige Einfluss des Übergewichts auf die körperliche Gesundheit bleibt erhalten.
Zusätzlich kann sich der Frust negativ auf das psychische Wohlbefinden auswirken. Die Krankenkasse weist daher darauf hin, wie man es besser machen kann.
Der Darm nimmt nur einen Teil der zur Verfügung stehenden Energie auf
Die Krankenkasse erklärt, dass die Annahme, dass sich Gewichtsprobleme einfach mit einer reduzierten Nahrungsaufnahme in den Griff bekommen lassen, falsch ist.
Denn die menschliche Verdauung ist erstaunlich anpassungsfähig: Bei einer reichlichen Versorgung mit Nährstoffen – und das ist eigentlich bei allen Menschen in den Industrienationen der Fall – nimmt der Darm nur einen Teil der zur Verfügung stehenden Energie auf. Der Rest wird ungenutzt ausgeschieden.
Wenn diese Versorgung aber eingeschränkt wird, setzt der Körper alles daran, um die Verwertung der vorhandenen Nahrung zu optimieren. Das lässt sich nicht bewusst steuern. Es handelt sich dabei um eine automatisierte Überlebensstrategie für schlechte Zeiten.
Auf ballaststoff- und bitterstoffreiche Lebensmittel setzen
Wie die hkk erläutert, ist nicht die Menge der Nahrung entscheidend, sondern die Zusammensetzung.
Statt einfach weniger zu essen, sollte anders gegessen werden. So sollten Lebensmittel mit hohem Energiegehalt, insbesondere Süßigkeiten, Weißmehlprodukte, Frittiertes, fetthaltige Soßen etc. durch ballaststoff- und bitterstoffreiche Nahrungsmittel ersetzt werden.
Ballaststoffe verlangsamen den Verdauungsprozess im Darm – und sorgen so für eine gleichmäßigere und gedrosselte Energieaufnahme. Und Bitterstoffe zügeln den Appetit.
Der Obst-, Gemüse- und Salatanteil in der Ernährung sollte erhöht werden. Zudem sind Vollkornprodukte anzuraten.
Nicht nur Kalorien zählen
Ein weiterer Fehler, der oft gemacht wird: Zahlreiche Diäten fokussieren sich auf die Anzahl der Kalorien, die in der Nahrung steckt.
Zwar hat die aufgenommene Kalorienmenge natürlich einen Einfluss darauf, ob sich Fettpölsterchen bilden – oder eben abgebaut werden. Laut den Experten handelt es sich hierbei aber um eine sehr einseitige Betrachtungsweise.
Denn ganz entscheidend ist neben der Kalorienaufnahme auch der Kalorienverbrauch. Zudem spielt es eine nicht zu unterschätzende Rolle, in welcher Form die aufgenommenen Kalorien vorliegen:
So kann zum Beispiel eine bestimmte Anzahl von Würfelzuckern genauso viel Kalorien enthalten wie ein ballaststoffreiches Vollkornbrot. Die Verdauung geht damit aber ganz anders um.
Kalorienverbrauch erhöhen
Grundsätzlich gilt es, den Kalorienverbrauch zu erhöhen.
Bringen Sie Bewegung in Ihr Leben – und zwar auf eine Art und Weise, die Ihnen Spaß macht und die mit Ihrem Alltag gut in Einklang zu bringen ist, rät die hkk.
Sport in jeglicher Form ist hierfür natürlich besonders gut geeignet. Wer sich aber partout nicht zum regelmäßigen Training aufraffen kann, hat auch noch andere Möglichkeiten, um den Kalorienverbrauch zu erhöhen: Beim Tanzen wird ebenfalls Energie verbrannt.
Und selbst im Alltag gibt es viele Möglichkeiten dafür, beispielsweise die Treppe zu nehmen anstelle des Fahrstuhls.
Mechanismen wie bei einer Hungersnot
Es kommt immer wieder vor, dass nach kurzfristig erfolgreicher Diät der Körper erst recht an Gewicht zulegt – der sogenannte Jo-Jo-Effekt.
Dies hat damit zu tun, dass bei allen Diäten, die mit einer reduzierten Nahrungs- bzw. Kalorienaufnahme einhergehen, immer die Möglichkeit besteht, dass der Körper auf eine Art Notprogramm umschaltet.
Der Krankenkasse zufolge löst die Diät dann dieselben Mechanismen aus wie eine Hungersnot. Energieaufnahme und -verbrauch werden optimiert.
Der Körper lernt, aus dem wenigen zur Verfügung stehendem das Beste zu machen. Vorhandene Energiereserven werden möglichst optimal eingesetzt.
Doch ist diese Hungersnot (oder Diät) vorbei, wird der Körper alle Hebel in Bewegung setzen, verbrauchte Energiereserven so rasch wie möglich wieder aufzufüllen: Das hat zur Folge, dass Fettpolster schneller wieder da sind, als sie abgebaut wurden.
Jo-Jo-Effekte vermeiden
Allen sogenannten Crash- oder Blitzdiäten sollte daher mit großer Skepsis begegnet werden. Vielmehr sollte der Körper dauerhaft an eine veränderte Nährstoffaufnahme gewöhnt werden. Zudem ist die Ernährung langfristig umzustellen.
Letztlich ist bei allen Abnehmversuchen, die nicht mit einer dauerhaften Änderung des Lebensstils verbunden sind, die Gefahr von entsprechenden Rückfällen groß.
Darüber hinaus ist es wichtig, sich ein positives Körpergefühl zu bewahren. Die Krankenkasse warnt davor, sich etwa mit den Models aus der Werbung vergleichen zu wollen.
Ein Großteil der Bevölkerung ist schon vom Knochenbau her ganz anders proportioniert – und kann dieses vermeintliche Ideal überhaupt nicht erreichen.
Ohnehin ist gerade in der Mode- und Werbebranche ein ungesunder Schlankheitswahn weit verbreitet. Zudem werden Proportionen und Hautpartien nachträglich digital bearbeitet.
Das, was ein Großteil der Medien als normal präsentiert, hat auf jeden Fall wenig damit zu tun, was als medizinisch gesund einzuschätzen ist – und womit sich normale Menschen dauerhaft wohl fühlen können. (ad)
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Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Krankenkasse hkk: Diätfehler vermeiden, (Abruf: 08.07.2019), Krankenkasse hkk
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.