Kühl und trocken: So werden Medikamente am besten gelagert
Die meisten Medikamente sollten grundsätzlich vor Hitze geschützt werden. Einige Präparate müssen immer im Kühlschrank aufbewahrt werden, denn sie können ihre Wirksamkeit verlieren, wenn sie falsch gelagert werden. Experten erklären, wie Arzneimittel am besten aufbewahrt werden.
Medikamente vor Hitze schützen
Dass es im Sommer besser ist, Medikamente vor großer Hitze zu schützen, ist den meisten Menschen bekannt. Doch selbst wenn die Temperaturen nicht so hoch sind, müssen einige Arzneien im Kühlschrank aufbewahrt werden. Bei manche Präparaten ist es sogar vorgeschrieben, dass sie ununterbrochen gekühlt werden. Werden Arzneimittel falsch gelagert, können sie ihre Wirkung verlieren, warnt die Bundesapothekerkammer.
Angaben zur Lagerung auf dem Beipackzettel
Angaben zur korrekten Lagerung, zum Beispiel zur Lagertemperatur, finden sich auf der Originalverpackung des Arzneimittels und in seiner Packungsbeilage, schreibt das Bundesgesundheitsministerium.
Diese sollte daher stets aufbewahrt werden – falls man später noch einmal etwas nachlesen möchte.
In der Regel müssen Medikamente bei Raumtemperatur, trocken und vor Licht geschützt gelagert werden. Es empfiehlt sich daher, die Hausapotheke nicht im Bad aufzubewahren.
Idealerweise werden die meisten Arzneimittel unter 25 Grad Celsius aufbewahrt. Im Auto und auf Reisen kann es daher oft sinnvoll sein, auch Präparate, für die keine Kühlung vorgeschrieben ist, beispielsweise in eine Kühltasche ohne Kühlelemente zu packen.
Arzneimittel ins Gemüsefach
„Ob ein Medikament kühl gelagert werden muss, steht in der Regel auf der Verpackung bzw. auf dem Beipackzettel. Im Beratungsgespräch weisen wir den Patienten auch darauf hin“, erklärte auch Regine Quinke, Pressesprecherin der Apotheker in Wuppertal, in einem Beitrag der „Wuppertaler Rundschau“.
Wenn der Vermerk „Im Kühlschrank lagern“ aufgedruckt ist, bedeutet dies, dass das Medikament konstant zwischen zwei bis acht Grad Celsius aufbewahrt werden sollte.
„Idealerweise bewahrt man Medikamente, die in den Kühlschrank gehören, im Gemüsefach auf. Hier herrscht die für Medikamente optimale Temperatur. Außerdem ist es relativ gleichmäßig kühl“, so Quinke.
Keinesfalls sollten solche Arzneien in der Ablage der Kühlschranktür gelagert werden, weil dort wegen dem häufigen Öffnen keine gleichmäßig kühle Temperatur herrscht.
Medikamente die zu warm gelagert werden, können ihre Wirkung verlieren. Patienten bemerken dies nicht unbedingt und wissen daher nicht, dass die Arzneimitteltherapie nicht mehr anschlägt.
Kühlkette einhalten
Medikamente, die stets kühl gelagert werden müssen, sind beispielsweise verschiedene Insuline. Zudem besteht für die meisten Impfstoffe etwa die gegen Hepatitis A / B oder Tetanus eine Kühlpflicht.
Und auch sogenannte Biologicals, die gegen Rheuma oder Krebserkrankungen zum Einsatz kommen, müssen dauerhaft gekühlt werden. Wenn es auf der Verpackung heißt „Kühl lagern und transportieren“, darf die Kühlkette unter keinen Umständen unterbrochen werden.
Also muss auch beim Transport nach Hause dafür gesorgt werden, dass die Arzneimittel gekühlt werden. Dafür kann man unter anderem Isoliertaschen oder Styroporbehälter verwenden, wobei ein direkter Kontakt zwischen Medikamenten und Kühlelementen unbedingt vermieden werden sollte.
Da ein Einfrieren der Medikamente die Wirkung vermindern könnte, umwickelt man sie am besten mit einem Handtuch, um direkten Kontakt zu Kühlelementen zu vermeiden.
Zu den Medikamenten, die kühlkettenpflichtig sind, gehören unter anderem Impfstoffe gegen Masern, Mumps und Röteln oder Gelbfieber. Zudem müssen einige Dosieraerosole gegen Asthma sowie einige Glaukom-Augentropfen ununterbrochen gekühlt werden.
Ganz wichtig zu wissen: „Wenn Medikamente wie einige Augentropfen im Kühlschrank gelagert werden, sollten sie unmittelbar vor der Anwendung kurz angewärmt werden“, schreibt die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) in einer Pressemitteilung.
„Auch Ohrentropfen sind angewärmt besser verträglich. Um die Medikamente auf Körpertemperatur zu bringen, reicht es aus, sie ein paar Minuten in die Hand zu nehmen oder in die Hosentasche zu stecken“, so die Experten. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.