Hepatitis E durch rohes Schweinefleisch: Leberkrank nach dem Verzehr von Mett
Laut der europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde ist der Verzehr von rohem und nicht genügend erhitztem Schweinefleisch die häufigste Ursache für Hepatitis-E-Infektionen in der EU. In seltenen Fällen kann die Lebererkrankung tödlich enden.
Anstieg um das Zehnfache
Hackepeter, Mettbrötchen oder Rohwürste sind wahrlich nicht jedermanns Sache. Doch bei vielen Bürgern der EU stehen solche Speisen immer wieder auf dem Speiseplan. Das hat Konsequenzen: Wie die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) berichtet, ist der Verzehr von rohem oder nicht durchgegartem Schweinefleisch und Leber die häufigste Ursache für Hepatitis-E-Infektionen in der EU. Über 21.000 Hepatitis-E-Fälle bei Menschen wurden in den letzten zehn Jahren gemeldet, wobei im genannten Zeitraum ein Anstieg um das Zehnfache zu beobachten war. Auch in Deutschland wurden steigende Hepatitis-E-Zahlen registriert.
Wachsendes Problem in Europa
„Auch wenn Hepatitis E nicht so weit verbreitet ist wie andere lebensmittelbedingte Krankheiten, handelt es sich dabei um ein wachsendes Problem in der EU“, erklärte Rosina Girones, Vorsitzende der Arbeitsgruppe der EFSA für Hepatitis E.
„In der Vergangenheit dachte man, die Hauptquelle für Infektionen sei das Trinken von kontaminiertem Wasser bei Reisen außerhalb der EU. Heute aber wissen wir, dass Lebensmittel die wichtigste Übertragungsquelle der Krankheit in Europa sind.“
Hausschweine sind die Hauptüberträger von Hepatitis E in der EU. Wildschweine können das Virus zwar ebenfalls tragen, ihr Fleisch wird jedoch seltener verzehrt.
Schweinefleisch immer richtig durchgaren
Die Sachverständigen des EFSA-Gremiums für biologische Gefahren empfehlen den Mitgliedstaaten, das Bewusstsein für die mit rohem und halbgarem Schweinefleisch verbundenen Risiken für die öffentliche Gesundheit zu schärfen.
Hierzulande wird schon seit Jahren vor möglichen Gesundheitsgefahren durch Schweinemett und Co gewarnt.
Verbrauchern wird geraten, Schweinefleisch gründlich durchzugaren. Die Experten empfehlen zudem die Entwicklung geeigneter Methoden zum Nachweis von Hepatitis E in Lebensmitteln.
Patienten bemerken oft nichts von ihrer Erkrankung
Problematisch bei der Erkrankung ist, – wie auch bei anderen Hepatitisformen – dass Patienten oft nichts von ihrer Leberentzündung wissen.
„Die meisten Menschen, die sich mit Hepatitis E infizieren, zeigen keine oder nur leichte Symptome“, schreibt die EFSA in einer Mitteilung.
Manchmal kommt es erst nach Wochen zu grippeähnlichen Beschwerden wie Fieber, Übelkeit und Erbrechen oder auch dunklem Urin. Später kommen oft Gelbsucht und Oberbauchschmerzen hinzu, wobei erstere nicht bei allen Patienten auftritt.
In den meisten Fällen heilt die Krankheit nach mehreren Tagen oder Wochen ab.
„In einigen Fällen, insbesondere bei Patienten mit Leberschäden oder einem schwachen Immunsystem, kann es jedoch zu Leberversagen – mit potenziell tödlichem Verlauf – kommen“, heißt es in der EFSA-Mitteilung. (ad)
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