Rosenblüten gut als Zutat beim Kochen geeignet
03.06.2013
Rosenblüten sind eine Bereicherung für die Küche und eine vielseitig einsetzbare Zutat beim Kochen, berichtet der Biobauer Reinhold Schneider aus Creglingen (Baden-Württemberg) gegenüber „Stern.de“. Die ätherischen Öle der Rosenblüten geben den Speisen dabei einen besonderen Geschmack. Allerdings sollten bei der Auswahl der Rosenblüten zum Kochen laut Aussage des Biolandwirtes einige Details beachtet werden.
Die Rosenblüten können in der Küche zum Beispiel als Aromastoff in süßen Speisen Verwendung finden oder bei herzhaften Gerichten als Marinade, erläuterte Reinhold Schneider. Doch seien nicht alle Rosensorten gleichermaßen zum Kochen geeignet. Als Betreiber eines Kräuter-, Obst- und Rosenhofs und Mitglied in dem bundesweiten Netzwerk Demonstrationsbetriebe Ökologischer Landbau weiß Schneider wovon er spricht und empfiehlt: Lediglich historische Rosensorten (mindestens 200 Jahre alt) verwenden und unbedingt darauf achten, dass diese aus biologischem Anbau stammen. Denn konventionell gezogene Gewächse könnten mit gesundheitsschädlichen Fungiziden belastet sein, die keinesfalls ins Essen gelangen sollten, erläuterte Schneider.
Ganze Rosenblütenblätter zum Kochen verwenden
Zum Kochen sollten laut Aussage des Biolandwirtes „die ganzen Blütenblätter“ und „nicht nur Auszüge wie Rosenöl oder Rosenwasser“ verwendet werden, berichtet „Stern.de“. Ansonsten sei von den circa 800 historischen Rosensorten, die regulär im Handel erworben werden können, „jede für die Küche geeignet.“ Besonders empfehlenswert für die Verwendung beim Kochen sind laut Schneider insbesondere Albarosen, Gallicarosen und Zentifolien. Bei den klassischen Damaszenerrosen rät der Biolandwirt indes eher zur Zurückhaltung, da diese aufgrund ihres Einsatzes in Kosmetikprodukten oftmals mit dem Geruch von Seife oder Parfüm assoziiert würden, was zu Beeinträchtigungen des Geschmackserlebnisses führen könne.
Rosenblüten zu herzhaften und süßen Speisen
Als Beispiel für die Verwendung der Rosenblüten nannte Schneider ein von ihm selbst hergestelltes Mus, aus pürierten frischen Rosenblüten, die zwischen 6.00 Uhr und 10.00 Uhr morgens geerntete und mit 30 bis 40 Prozent Apfelsaft sowie zehn Prozent Zitronensaft vermischt wurden. Zur Konservierung könne das Mus eingefroren oder bei 80 Grad Celsius pasteurisiert werden. Sein selbst hergestelltes Mus aus Rosenblüten nutzt Schneider zum Beispiel für die Aromatisierung von Joghurt oder auch beim Braten von Hähnchen. Letztere werden vor der Zubereitung von innen mit dem Mus marinieren und von außen lediglich eingeölt, denn „außen sollte nie Rose sein“, da das Aroma ansonsten verbrennt, erläuterte Schneider. Die Bratensoße werde aus Sahne mit zwei Esslöffeln Rosenmus zur Verfeinerung zubereitet, um das Rosenaroma noch etwas zu verstärken. Das Mus aus Rosenblüten sei darüber hinaus als Füllung für Putenrollbraten, zu Garnelen oder anderen herzhaften Speisen empfehlenswert.
Bekannt ist der Einsatz von Rosen in der Küche vor allem aus der Marzipan-Herstellung, bei der aus Mandeln, Zucker und Rosenwasser die weltbekannte Süßmasse gewonnen wird. Das Rosenwasser besteht aus destillierten ätherischen Ölen der Rosenblüten. Auch eine Zubereitung der Rosenblüten als Tee ist möglich, wobei die Rosenblüten mit Wasser, Zitronensaft und Zucker aufgekocht werden. In der Naturheilkunde wird vor allem die entzündungshemmende Wirkung des Rosenöls geschätzt und häufiger zu therapeutischen Zwecken genutzt. (fp)
Bild: Albrecht E. Arnold / pixelio.de
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