Überschrittene Grenzwerte: Viele Küchenkräuter mit Pflanzenschutzmitteln belastet
Immer wieder wird vor den Gesundheitsgefahren durch Pflanzengifte in Lebensmitteln gewarnt. Untersuchungen haben nun gezeigt, dass auch beliebte Küchenkräuter wie Rosmarin, Dill und Oregano häufig mit Pflanzenschutzmitteln belastet sind. Die gesetzlich geltenden Grenzwerte werden dabei oft überschritten.
Gesunde Kräuter mit Chemie belastet
In kaum einer deutschen Küche dürfen sie fehlen: Gesunde Kräuter zum Würzen verfeinern so manches Gericht. Bei manchen der Pflanzen konnte die gesundheitsfördernde Wirkung auch in wissenschaftlichen Studien nachgewiesen werden. So zeigte eine Untersuchung, dass Dill und Petersilie vor Krebs schützen können. Und Gurkenkraut ist ein natürliches Hausmittel gegen Husten. Doch in aktuellen Analysen wurde nun festgestellt, dass Küchenkräuter oft mit Pflanzengiften belastet sind.
Rückstände über den gesetzlich festgelegten Höchstgehalten
Laut dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) sind bestimmte Kräuter bis über die Grenzwerte mit Pflanzengiften belastet. In ihrem aktuellen Bericht zur Lebensmittelsicherheit schreibt das BVL: „Pflanzenschutzmittelrückstände wurden in unterschiedlichem Ausmaß in allen darauf untersuchten Lebensmitteln pflanzlicher Herkunft nachgewiesen.“
„Die höchsten Anteile an Proben mit Rückständen über den gesetzlich festgelegten Höchstgehalten waren bei den Kräutern Rosmarin (9,0 %), Dill (7,6 %) und Oregano (6,5 %) zu verzeichnen“, heißt es dort weiter.
Hohe Aluminium-Gehalte
Des Weiteren wurden für die Kräuter Oregano, Schnittlauch, Dill und Rosmarin relativ hohe Aluminium-Gehalte ermittelt. „Eine Erklärung für die hohen Aluminium-Gehalte dieser Kräuter könnte eine Aluminium-Anreicherung aus den Böden der Anbaugebiete sein“, berichten die Experten im Monitoring 2015.
Gesundheitsexperten warnen seit Jahren vor den gesundheitlichen Risiken durch Aluminium, denn das Metall wird mit der Entstehung von Krankheiten wie Alzheimer und Brustkrebs in Verbindung gebracht. Eindeutige wissenschaftliche Belege dafür fehlen jedoch bislang.
Aufgrund der geringen Verzehrmenge von Kräutern und der dadurch bedingten geringen Exposition sei ohnehin „nicht von einem gesundheitlichen Risiko für den Verbraucher auszugehen“. Die Befunde sollten aber dennoch Anlass dafür sein, die Entwicklung weiterhin im Monitoring zu beobachten.
Laut BVL sollte trotzdem „im Dialog mit den Herstellern geprüft werden, ob die Aluminium-Gehalte in Kräutern durch Minimierungsmaßnahmen weiter gesenkt werden können“. (ad)
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