Was Eltern über die Bindehautentzündung bei Kindern wissen müssen
Bindehautentzündungen sind bei Kindern ein relativ weit verbreitetes Beschwerdebild, das zudem nicht selten falsch behandelt wird. Die Kinderärztin Dr. Marcie Billings von der renommierten Mayo Clinic in den USA klärt darüber auf, welche Aspekte bei einer Bindehautentzündung dringend zu beachten sind und wie Eltern richtig reagieren.
„Früher bedeutete eine Bindehautentzündung des Kindes fast immer einen Besuch beim Arzt,, Antibiotika und das Fehlen Ihres Kindes in der Schule – das ist nicht mehr der Fall“, so Dr. Billings in einer Pressemitteilung der Mayo Clinic. In einem Video informiert die Kinderärztin ausführlich über den aktuellen Stand der Medizin bei der Behandlung einer Bindehautentzündung des Kindes.
Was ist eine Bindehautentzündung?
Die Bindehautentzündung (Konjunktivitis) ist eine Entzündung der dünnen Gewebeschicht, die das Weiß des Auges sowie die Unterseite des Augenlids bedeckt, erläutert die Expertin. Typische Symptome seien tränenden, gerötete Augen und Augenjucken. In den meisten Fälle werde die Entzündung durch ein Virus verursacht, welches das gleiche Virus ist, das Erkältungen auslöst. Der Einsatz von Antibiotika zur Behandlung der Bindehautentzündung sei daher unangebracht. „Wie wir wissen, reagieren Viren nicht auf Antibiotika“, so Dr. Billings.
Welche Maßnahmen helfen?
Zwar versprechen Antibiotika keine Hilfe, doch können Eltern mit verschiedenen Maßnahmen die Heilung unterstützen, erläutert die Kinderärztin. „Nutzen Sie eine kühle Kompresse für das Auge und ziehen Sie die Verwendung sogenannter künstlicher Tränen (Augentropfen) in Betracht“, so der Hinweis der Expertin. Auch bedeute die Bindehautentzündung nicht zwangsweise, dass Ihr Kind nicht zur Schule gehen kann. Mit Schnupfen beziehungsweise einer laufenden, verstopften Nase sei schließlich auch ein Schulbesuch möglich, solange die Kinder an normalen Schulaktivitäten teilnehmen können. Bei der viralen Konjunktivitis ist das nicht anders, betont Dr. Billings.
Übertragung vermeiden
Um eine Übertragung der Erreger zu vermeiden, rät die Expertin auf besonders gründliche Handhygiene zu achten, die Hände oft zu waschen, Waschlappen nicht wiederzuverwenden und Kissenbezüge oft zu wechseln. Sollten sich die Symptome nach drei Tagen nicht bessern, andere Gründe zu Bedenken, Augenschmerzen oder Sehstörungen auftreten, ist laut Dr. Billings dringend eine ärztliche Überprüfung angeraten. (fp)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.