Trotz Ebola und Flüchtlingswelle: Massiver Rückgang der Spenden
21.12.2014
Jeden Tag ereilen uns Nachrichten von der Ebola-Epidemie und den Hunderttausenden Flüchtlingen, die vor Krieg und Hunger fliehen. Doch das Rote Kreuz schlägt Alarm: „Es ist ein deutlicher Rückgang der Spenden zu verzeichnen“.
Nach Angaben der Organisation hätten sich die „Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr geradezu halbiert“. Der DRK- Verbandschef Rudolf Seiters sagte gegenüber der Zeitung „Welt am Sonntag“: „Im Jahr 2013 lagen die Spendeneingange des Roten Kreuzes bei 64,7 Millionen Euro. In diesem Jahr werden wir mit etwa 30 bis 35 Millionen Euro deutlich darunter liegen.“
Nur noch die Hälfte Spenden
Stark enttäuscht zeigte sich Seiters zum Spendenaufkommen für die Bewältigung der Ebola-Epidemie. Gerade einmal 1,2 Millionen Euro konnten bei privaten Spendern gesammelt werden. Seiters vermute, dass der Grund in der Medienberichterstattung zu suchen sei. Nur wenige Journalisten würden sich in die Region trauen und von dort aus berichten. Zudem würden die Menschen Schutzkleidung tragen. „Das ergibt keine anrührenden Bilder. Und wenn die Menschen nicht emotional berührt sind, spenden sie auch nicht“, betonte Seiters.
Wenig emotionale Bilder verhindern Spendenaufkommen
Eine weitere Ursache könne zudem sein, dass einige große Katastrophen vom Menschen selbst produziert seien. „Es zeigt sich, dass für Bürgerkriegsregionen weniger die Menschen spenden als für Menschen in Not durch Naturkatastrophen“.
Gerade für die Bekämpfung von Ebola werden weitere Spendenaufkommen benötigt. Doch „wenn die Menschen nicht emotional berührt werden, dann spenden sie auch nicht“. Seit einiger Zeit sind viele Freiwillige aus Deutschland im Einsatz gegen Ebola. Sie verzeichnen erste Erfolge, aber eine Entwarnung könne laut Ebola-Beauftragte nicht gegeben werden. "Es werden dringend Spenden benötigt", mahnen Hilfsorganisationen. (sb)
Bild: Katharina Wieland Müller / pixelio.de
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