Geistig nicht fordernde Berufe und Krankenhausaufenthalte können den IQ massiv senken
Die meisten Menschen in der heutigen Zeit haben viel Stress in ihrem Berufsleben. Dieser Druck im Beruf kann sich sogar negativ auf unsere Gesundheit auswirken. Was ist aber, wenn Arbeitnehmer in ihrem Beruf kaum gefordert werden? Forscher fanden jetzt heraus, dass die Leistungsfähigkeit des Gehirns abnimmt, wenn wir immer nur die gleichen Routineaufgaben ausführen.
Kann es negative Folgen für uns haben, wenn wir bei unserer Arbeit unterfordert sind und immer die gleichen wiederkehrenden Aufgaben erledigen? Wissenschaftler stellten jetzt bei einer Untersuchung fest, dass unser Gehirn geistig abbaut, wenn es im Beruf kaum gefordert ist. Ähnlich verhält es sich, wenn wir eine längere Zeit im Krankenhaus verbringen müssen. Es gibt aber einige praktische Übungen, um diesem Abbau entgegenzuwirken, berichtet die Nachrichtenagentur “dpa” zu den Studienergebnissen.
Routine ist der Feind der geistigen Entwicklung
Die Forscher fanden bei ihrer Untersuchung heraus, dass beispielsweise Hilfsarbeiter im Alter von 25 Jahren, die bereits alles wichtige in ihrem Beruf erlernt hatten, geistig sehr schnell abbauen, erläutert der Forscher Siegfried Lehrl, Präsident der Gesellschaft für Gehirntraining. Bereits zuvor hatten sich andere Studien mit diesem Thema befasst. Eine der Untersuchungen beobachtete beispielsweise Patienten in Krankenhäusern. Auch bei diesen Personen war festzustellen, dass ihre Intelligenz stark zurückging. Der Intelligenzquotient (IQ) der Probanden sank bereits nach einer Woche um fünf Punkte. Die Situation verschlimmerte sich weiter, wenn der Krankenhausaufenthalt länger andauerte. Waren die Patienten über einen Zeitraum von drei Wochen im Krankenhaus, sank der IQ sogar um zwanzig Punkte, schreibt die dpa. Routine ist Feind der geistigen Entwicklung, sagt Lehrl dazu.
Erste Übung gegen den geistigen Abbau:
Es ist jedoch möglich mit einfachsten Übungen dem Abbau entgegenzuwirken. Arbeitnehmer können ihr Gehirn regelrecht trainieren. Menschen müssen bestenfalls jeden Tag etwas für ihren Geist tun. Solche Übungen sollten zum normalen Tagesablauf gehören wie morgens aufstehen oder etwas zu essen. Eine mögliche Übung wäre zum Beispiel: Wir suchen uns jeden Morgen einen Bericht aus der Zeitung heraus, in diesem umkreisen wir dann die Wörter mit bestimmten Buchstabengruppen. Wir könnten beispielsweise alle Wörter umkreisen, die ein „au“ enthalten. Damit keine inhaltlichen Wiederholungen auftreten, sollten wir immer unterschiedliche Artikel wählen. Außerdem sollten auch die Buchstabengruppen variieren. Zehn Minuten der Übung reichen aus, danach ist unser Gehirn dann voll leistungsfähig, erklärt Lehrl in der Mitteilung der dpa.
Zweite Übung gegen den geistigen Abbau:
Eine andere Übung wäre, sich einfache Wörter zu überlegen und diese dann in unserem Kopf herumzudrehen. Diese Wörter sollten Anfangs aus nicht mehr als fünf Buchstaben bestehen, berichtet die dpa. Bei dieser Übung werde dann zum Beispiel aus dem Wort „Licht“ das Wort „Thcil“. Durch den Vorgang ist es möglich den Arbeitsspeicher unseres Gehirns zu trainieren. Dieser ist die für uns wichtigste Größe. Wenn wir solche Übungen regelmäßig durchführen, können wir Informationen schneller verarbeiten. Zusätzlich vergrößert sich unsere sogenannte Merkspanne. Damit ist die Anzahl von Einzelheiten gemeint, die wir gleichzeitig in unserem Kopf behalten können, berichtet die dpa.
Bei Bewegung können Menschen schneller denken
Doch nicht nur unser Gehirn muss trainiert werden, auch die körperliche Seite spielt eine wichtige Rolle für unsere geistige Fitness, erläutert Lehrl gegenüber der Nachrichtenagentur. Nehmen Sie keinesfalls zu viel Zucker oder Fett zu sich und achten Sie außerdem auf ausreichende Bewegung. Steigen Sie ruhig auf dem Weg zur Arbeit eine Station früher aus, dann gehen Sie den restlichen Weg in zügigem Tempo. Steigen Sie öfter mal die Treppen hoch, anstatt auf den Fahrstuhl zu warten. Schnappen Sie sich ihr Fahrrad und machen Sie eine lange Fahrradtour. Tatsächlich kann man bei Bewegung schneller denken, witzigerweise zählt dies sogar für das Kauen von Kaugummis, werden die Mediziner von der dpa zitiert.(as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.