Fast jeder zweite Bundesbürger wegen Rückenproblemen in Behandlung
Rückenschmerzen sind zu einer wahren Volkskrankheit geworden. Die Zahl der Menschen, die wegen solcher Beschwerden behandelt werden müssen, ist in den vergangenen Jahren stark angestiegen. Im vergangenen Jahr hat fast jeder zweite Deutsche wegen Muskel-Skelett oder Bindegewebserkrankungen eine Arztpraxis aufgesucht.
Fast 37 Millionen Rückenpatienten
Fast die Hälfte der Bundesbürger (36,7 Millionen Patienten) hat im vergangenen Jahr wegen Muskel-Skelett- oder Bindegewebserkrankungen eine Arztpraxis aufgesucht. Das geht aus der aktuellen Infografik (PDF) „Die häufigsten Krankheiten in deutschen Arztpraxen“ der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) hervor. 22,1 Millionen dieser Patienten hatten Probleme mit der Wirbelsäule und dem Rücken.
Muskulatur stärken
Rückenschmerzen können zwar manchmal auch psychische Ursachen haben, doch Gesundheitsexperten zufolge sind über 80 Prozent dieser Leiden muskulär bedingt. Fachleute raten daher meist zur Stärkung der Rückenmuskulatur. Haben sich Beschwerden eingestellt, können spezielle Rückenschmerzen-Übungen oder auch eine Wärmetherapie helfen. Weitere Tipps gegen Rückenschmerzen: Übergewicht vermeiden oder gegebenenfalls abbauen und regelmäßig Sport betreiben.
Erkrankungen des Atmungssystems an zweiter Stelle
Auf Platz zwei der größten Krankheitsgruppen stehen Erkrankungen des Atmungssystems (35,1 Millionen) wie etwa Nasennebenhöhlenentzündung. Am dritthäufigsten sind endokrine Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten (29,5 Millionen). Danach folgen Erkrankungen des Kreislaufsystems (28,5 Millionen) wie Bluthochdruck und psychische Verhaltensstörungen (25,6 Millionen). Dazu zählen beispielsweise Angststörungen.
Über 550 Millionen Behandlungsfälle
Laut KBV ist der stärkste Anstieg seit 2010 bei den Neurotischen, Belastungs- und somatoformen Störungen zu beobachten. „Diese Diagnose stieg um 19,6 Prozent und ist damit die häufigste in der Krankheitsgruppe der psychischen Verhaltensstörungen. 13,6 Millionen Patienten ließen sich 2015 deswegen behandeln“ schreiben die Experten in einer Mitteilung. Der KBV zufolge verzeichneten die niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten im vergangenen Jahr insgesamt rund 552 Millionen Behandlungsfälle in Deutschland. (ad)
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