Studie stellt fest: Physikalische Therapie hat nur mäßige Vorteile
Einer Studie von der „University of Utah“ untersuchte die Vorteile einer frühen physikalischen Therapie bei Patienten mit Schmerzen im unteren Rücken (LBP). Es wurde festgestellt, dass diese Art der Therapie nur mäßige Vorteile bringt. Es ist die Zeit, die nach und nach die Beschwerden lindert.
Die Professorin Julie Fritz und ihre Kollegen bewerteten die Daten von über 200 Patienten zwischen den Jahren 2011 und 2013. Im Laufe der Studie wurden ungefähr die Hälfte aller Probanden durch eine physikalische Therapie behandelt. Die andere Hälfte erhielt nur eine traditionelle Pflege für Rückenschmerzen. Nach jeweils drei Monaten fingen die Forscher dann an die Testpersonen regelmäßig zu untersuchen.
Schmerzgrad nach einem Jahr Therapie kaum besser
Durch die Beobachtung konnte festgestellt werden, dass Menschen, die an einer physikalischen Therapie teilgenommen hatten, wieder in der Lage waren bestimmte Aufgaben auszuführen. Bei Aktivitäten wie beispielsweise dem Stehen, Gehen, Sitzen oder Heben war aber zu beobachten, dass der Grad des Schmerzes annähernd gleich war wie ein Jahr zuvor. Der Unterschied zwischen den Ebenen der Schmerzen war, laut der Forscher, nicht wirklich deutlich genug um als klinisch relevante Verbesserung angesehen zu werden.
Genesungsunterschied zwischen beiden Gruppen minimal
Patienten in beiden Gruppen verbesserten ihren Gesundheitszustand rasch. Diese schnelle und wesentliche Verbesserung von Schmerzen im unteren Rücken beeinflusst stark die Behandlungseffekte in den frühen Interventionsstudien. Dabei stellten die Forscher fest, dass es zwischen den beiden Gruppen eine bescheidene Differenz zugunsten der frühen physikalischen Therapie gibt. Der Unterschied zwischen den Gruppen sei aber so minimal, dass dieser nicht als klinisch wichtige Abweichung betrachtet werden könne. Außerdem war diese Differenz im Laufe des ersten Jahres kaum zu bemerken.
Zu schnelle Genesung kann zu schweren Schäden führen
Ergebnisse der Studie wurden im Medizin Journal der „American Medical Association” veröffentlicht. Einer der Autoren der Studie erklärte, es können Schwierigkeiten auftreten wenn man versuche den Weg der Genesung stark zu beschleunigen. Durch so etwas wäre es sogar möglich, dass wirklich ernsthafter Schaden bei dem Patienten entstehe. Dies könne zu teuren und unnötigen Operationen führen. Experten der Universität Utah stellten außerdem fest, dass Stress eine große Rolle bei der Entstehung von Schmerzen spielt. Eine Senkung des Stresses, egal mit welchen Mitteln, führt zu einer Linderung der Erkrakung. Menschen mit Schmerzen im unteren Rücken, die das Gefühl haben gut behandelt und gepflegt zu werden erholen sich etwas schneller von ihrer Erkrankung. (as)
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