Rückruf: Fleisch nicht auf Parasiten untersucht
Bei Rewe und Edeka wird derzeit Fleisch zurückgerufen, da nicht auszuschließen ist, dass es Trichinen enthalten kann. Diese Parasiten können bei Menschen die Infektionskrankheit „Trichinellose“ hervorrufen.
Die Firma Jagdhaus Rech, Wildverarbeitungsbetrieb, Markus Bitzen e.K. aus Rech (Rheinland-Pfalz) hat einen Rückruf für folgende Artikel aus Wildschweinefleisch gestartet: Wildschwein-Fleischstücke einschließlich Innereien, die in der Zeit vom 24.06.2020 bis zum 01.07.2020 vertrieben wurden.
Kaufpreis wird erstattet
„Bei den Artikeln aus Wildschweinefleisch kann nicht ausgeschlossen werden, dass Bestandteile eines nicht auf Trichinen untersuchten Wildschweins verarbeitet wurde“, schreibt das Unternehmen in einer Pressemitteilung die das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) auf seinem Portal „lebensmittelwarnung.de“ veröffentlicht hat.
Den Angaben zufolge betrifft der Rückruf Wildschweinefleisch-Produkte, die sich in der Zeit nach dem 23.06.2020 bis zum 01.07.2020 im Handel befanden oder versendet wurden und an den Endverbraucher oder die Endverbraucherin gelangt sein könnten.
Die Ware wurde über den Lebensmitteleinzelhandel (zum Beispiel in Filialen von Rewe und Edeka) in den Regionen nördliches Rheinland-Pfalz, südliches und westliches Nordrhein-Westfalen sowie über den Onlinehandel vertrieben.
Kundinnen und Kunden, die den Artikel gekauft haben, können diesen gegen Erstattung des Kaufpreises auch ohne Vorlage des Kassenbons in ihrer Rewe oder Edeka Filiale oder bei der Firma Jagdhaus Rech zurückgeben.
Produkt nicht verzehren
„Verbraucherinnen und Verbraucher, die „Wildschwein-Fleischstücke einschließlich Innereien“ erworben haben, werden gebeten, den Rückruf zu beachten und dieses Produkt nicht zu verzehren“, so die Firma.
Wie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) auf seiner Webseite erklärt, sind Trichinellen kleine ca. 1 mm lange Fadenwürmer. Die Parasiten leben in der Skelettmuskulatur von Säugetieren, Vögeln und Reptilien. Die Übertragung auf einen neuen Wirt – so auch auf den Menschen – erfolgt laut den Fachleuten ausschließlich durch den Verzehr von rohem Fleisch, welches die infektionsfähigen Muskellarven enthält.
Dem BfR zufolge kann mit Trichinellen infiziertes Fleisch beim Menschen die Infektionskrankheit „Trichinellose“ hervorrufen. Sie ist eine mild bis schwer verlaufende Erkrankung und in Deutschland meldepflichtig. Ihre Symptome sind zu Beginn der Infektion meist unspezifisch wie Schwäche, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen sowie Durchfall. Im späteren Verlauf der Krankheit können auch Fieber, Muskelschmerzen und Ödeme im Augenbereich auftreten. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- lebensmittelwarnung.de: Pressemitteilung der Firma Jagdhaus Rech, (Abruf: 12.07.2020)
- Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR): Trichinen (Trichinella), (Abruf: 12.07.2020), Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.