Rückruf für Mohnsamen: Erhöhter Gehalt an Morphin
Die Firma KAR GmbH hat einen Rückruf für das Produkt „Blaumohn/Hashas“ gestartet. Nach Angaben des Unternehmens wurde in dem Lebensmittel ein erhöhter Gehalt an Morphin festgestellt. Von einem Verzehr der Mohnsamen wird abgeraten.
Das Unternehmen KAR GmbH aus Köln ruft den Artikel „Blaumohn/Hashas“ zurück. Der Grund für diese Maßnahme: Ein erhöhter Gehalt an Morphin. Von einem Verzehr des Lebensmittels wird aufgrund eines möglichen Gesundheitsrisikos abgeraten.
Produkt nicht verzehren
Laut einer Verbraucherinformation, die das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) auf seinem Portal „lebensmittelwarnung.de“ veröffentlicht hat, wird das Produkt „Blaumohn/Hashas“ der Firma KAR GmbH mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) 07.08.2022 und der Chargennummer C 5 zurückgerufen.
In diesen Mohnsamen mit dem genannten Mindesthaltbarkeitsdatum wurde ein erhöhter Gehalt an Morphin festgestellt. Wie es in dem Schreiben heißt, sind Mohnsamen im Gegensatz zu den anderen oberirdischen Pflanzenteilen des Schlafmohns nahezu morphinfrei.
Zu einer Kontamination der Mohnsamen mit Morphin kann es bei der maschinellen Ernte durch einen versehentlichen Kontakt mit dem Alkaloid haltigem Milchsaft der Samenkapseln kommen.
Kundinnen und Kunden, die Mohnsamen der Firma KAR GmbH mit dem genannten Mindesthaltbarkeitsdatum zu Hause haben, sollten diese vorsorglich nicht mehr verzehren. Ein erhöhter Verzehr von Morphin kann zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen, schreibt das Unternehmen.
Verbraucherinnen und Verbraucher werden gebeten, die Ware an den Verkaufsort zurückzugeben. Der Kaufpreis wird auch ohne Vorlage des Kassenbons zurückerstattet.
Alkaloid von Opium
Morphin ist das bekannteste und bedeutendste Alkaloid von Opium, das aus Schlafmohn (Papaver somniferum) gewonnen wird, erklärt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) auf seiner Webseite.
Die Samen der Pflanze werden laut den Fachleuten wegen ihres Geschmacks und Gehaltes an fettem Öl und Proteinen im Lebensmittelbereich zur Herstellung von Backwaren und Speiseöl verwendet. Speisemohn kann aber in Spuren mit Opiumalkaloiden kontaminiert sein.
Morphin wird vor allem zur Behandlung starker Schmerzen eingesetzt. Zu den unerwünschten Wirkungen gehören unter anderem Übelkeit, Erbrechen, Benommenheit, Atemdepression sowie Herzkreislaufeffekte.
Der langfristige Einsatz der Substanz kann zu Toleranzentwicklung sowie zu psychischer und physischer Abhängigkeit führen. Die individuelle Empfindlichkeit schwankt erheblich. Dies gilt sowohl für die im Arzneimittelbereich erwünschten als auch für die unerwünschten Wirkungen. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Bundesinstitut für Risikobewertung: Morphin, Abruf: 10.05.2022), Bundesinstitut für Risikobewertung
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.