Listerien: Schinken wird zurückgerufen
Die österreichische Lebensmittelhandelskette Hofer KG und ihr Lieferant Principe di San Daniele Spa aus Italien haben einen Rückruf für den Artikel „Hola Serrano Schinken“ in der 100-Gramm-Packung gestartet. Grund für die Maßnahme: In dem Produkt wurden Listerien nachgewiesen.
Die österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) informiert auf ihrer Webseite über einen Rückruf der Firma Hofer KG. Das Unternehmen ruft einen Schinken zurück. Von einem Verzehr des Produkts wird abgeraten.
Schinken nicht verzehren
Die österreichische Lebensmittelhandelskette Hofer KG und ihr Lieferant Principe di San Daniele Spa aus Italien rufen den Artikel „Hola Serrano Schinken“ in der 100-Gramm-Packung mit der Chargennummer G203641300 und dem Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) 02.12.2020 zurück. „In einer Probe des genannten Artikels wurden Listerien nachgewiesen“, schreibt die AGES.
Den Angaben zufolge war das Produkt in Österreich in allen Filialen der Hofer KG erhältlich. Der Verkauf des Schinkens wurde gestoppt. Der Artikel darf nicht verzehrt werden und kann in allen Hofer Filialen zurückgegeben werden. Den Kaufpreis bekommen Kundinnen und Kunden auch ohne Kaufbeleg rückerstattet.
Schwere Krankheitsverläufe möglich
Listerien sind Bakterien, die die Krankheit „Listeriose“ auslösen können. Bei gesunden Erwachsenen verläuft eine Infektion laut der AGES meist ohne Krankheitszeichen oder nur mit Durchfall. Das menschliche Immunsystem schützt im Allgemeinen ausreichend gegen schwere Krankheitsverläufe und viele Infektionen vergehen praktisch unbemerkt und ohne Folgen.
Schwere Erkrankungen betreffen hauptsächlich immungeschwächte Menschen. Wenn eine Listeriose diagnostiziert wird, liegt fast immer ein invasiver Krankheitsverlauf vor, das bedeutet, dass die Bakterien jenseits des Verdauungstraktes streuen.
Den Fachleuten zufolge äußert sich eine invasive Listeriose durch heftige Kopfschmerzen, starkes Fieber, Übelkeit und Erbrechen. In der Folge kann es zu Hirn- beziehungsweise Hirnhautentzündung oder Sepsis (Blutvergiftung) kommen, die bei rund einem Viertel der Patientinnen und Patienten tödlich enden.
Bei schwangeren Frauen besteht die Gefahr einer Infektion des ungeborenen Kindes mit dem Risiko, dass es zu einer Früh- oder Totgeburt kommt. Beim infizierten Neugeborenen können sich Sepsis sowie Meningitis entwickeln. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES): Produktwarnung: Hola Serrano Schinken, 100 g, (Abruf: 02.11.2020), Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES)
- Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES): Listerien, (Abruf: 02.11.2020), Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES)
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.