Rückruf für Nahrungsergänzungsmittel: Gesundheitsschädigung möglich
Die Micro-Medical Instrumente GmbH aus dem brandenburgischen Senftenberg informiert über einen Rückruf für ein Nahrungsergänzungsmittel der Biocannovea Produktions & Vertriebs GmbH aus Österreich. Die Maßnahme erfolgt aufgrund von Aluminium und einer Überschreitung des Höchstwertes des Bleigehaltes.
Laut einer Kundeninformation und einem Rückrufschreiben, die beide auf dem Portal „lebensmittelwarnung.de“ des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) veröffentlicht wurden, wird derzeit das Biocannovea Zeolith Nahrungsergänzungsmittel wegen einer möglichen Gesundheitsschädigung zurückgerufen.
Vom Verzehr wird abgeraten
Betroffen von dem Rückruf ist demnach das Biocannovea Zeolith Nahrungsergänzungsmittel, Verpackungseinheit: 150 Gramm, mit der Los-Kennzeichnung: L211124, der PZN: 17852150 und dem Haltbarkeitsdatum 31.10.2024.
Wie es in einem Schreiben der Micro-Medical Instrumente GmbH heißt, haben Untersuchungen ergeben, dass „Zeolith“ aufgrund von Aluminium im Produkt sowie einer Grenzüberschreitung des Bleigehaltes gesundheitsschädigend bei längerfristigem Verzehr sein kann.
Das Unternehmen rät dringend von einem Verzehr des Präparats ab und bittet Kundinnen und Kunden, das betroffene Mittel zurückzuschicken. Der Kaufpreis werde zurückerstattet. Dem BVL zufolge wurde die beim deutschen Lager vorhandene Menge aus dem Verkauf genommen und das Angebot im Internetshop entfernt.
Gesundheitsgefährdende Eigenschaften
Blei ist ein Schwermetall und gehört aufgrund seiner gesundheitsgefährdenden Eigenschaften zu den in Lebensmitteln unerwünschten Stoffen, schreibt das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) auf seiner Webseite.
Es wird im Körper in den Knochen, den Muskeln und im Gehirn abgelagert und bleibt dort über Jahre gespeichert. Aus diesen Depots wird es allmählich freigesetzt, so dass die Blutkonzentration noch Jahre nach einer Bleibelastung erhöht sein kann, erklärt das Schweizer Bundesamt für Gesundheit (BAG).
Selbst Ungeborene im Mutterleib nehmen Blei auf und Neugeborene trinken es mit der Muttermilch. Das Schwermetall schädigt das Nervensystem besonders während der Entwicklung. Daher sind Ungeborene und Kleinkinder speziell gefährdet, wenn sie zu hohen Bleimengen ausgesetzt sind.
Bei der Betrachtung des Gefährdungspotenzials von Aluminium stehen laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR; PDF) Wirkungen auf das Nervensystem, auf die geistige und motorische Entwicklung von Nachkommen sowie negative Effekte auf Nieren und Knochen im Vordergrund. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit: Blei, (Abruf: 28.01.2023), Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
- Schweizer Bundesamt für Gesundheit: Blei - Giftig, aber unvermeidlich, (Abruf: 28.01.2023), Bundesamt für Gesundheit
- Bundesinstitut für Risikobewertung: Fragen und Antworten zu Aluminium in Lebensmitteln und verbrauchernahen Produkten (PDF), Abruf: 28.01.2023), Bundesinstitut für Risikobewertung
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.