Rückruf von Rohmilchkäse: Gefährlicher EHEC-Erreger festgestellt
Die Firma Jürgen Würth Lebensmittelgroßhandel e.K. aus Schwabach (Bayern) hat einen Rückruf für den belgischen Rohmilch-Weichkäse „Petite Fleur Kräuter (Keiems bloempje met kruiden)“ gestartet. In dem Produkt sind gesundheitsgefährdende EHEC-Erreger festgestellt worden.
Rückruf für belgischen Rohmilchkäse gestartet
Die Firma Jürgen Würth Lebensmittelgroßhandel e.K. aus dem bayerischen Schwabach ruft einen belgischen Weichkäse aus Rohmilch zurück. Wie aus einer Mitteilung, die auf dem Portal „Lebensmittelwarnung.de“ der Bundesländer und des Bundesamts für Verbraucherschutz veröffentlicht wurde, hervorgeht, handelt es sich dabei um das Produkt mit dem Namen „Petite Fleur Kräuter“ („Keiems bloempje met kruiden“) mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 08.11.2018/ Lot 3603 des Herstellers Dischhof aus Belgien.
Vom Verzehr wird dringend abgeraten
Grund für den Rückruf: „Bei einer Untersuchung wurden Verotoxin bildende E.coli (VTEC) festgestellt, die ein Gesundheitsrisiko darstellen.“
Alle Verotoxin bildenden Escherichia coli (VTEC) sind als potentielle Enterohämorrhagische Escherichia coli (EHEC) anzusehen.
„Von einem Verzehr des betroffenen Produktes ist unbedingt abzuraten“, heißt es in der Mitteilung.
Den Angaben zufolge wurde das Produkt ab dem 19.09.2018 in mehreren Bundesländern vertrieben.
Verbraucher, die diesen Käse gekauft haben, werden gebeten, ihn nicht zu verzehren und das Lebensmittel zu entsorgen oder sich an die Verkaufsstelle zu wenden, an der sie das Produkt bezogen haben.
Keime können extrem gefährlich werden
EHEC-Keime werden meist über kontaminierte Lebensmittel aufgenommen. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist über eine Schmierinfektion möglich, also etwa von Hand zu Hand.
Als wesentliches Symptom einer EHEC-Infektion gilt ein wässriger Durchfall (oft auch blutiger Durchfall), meist begleitet durch starke krampfartige Bauchschmerzen, Fieber, Übelkeit und Erbrechen.
Die verschiedenen Folgeerkrankungen können mit einer Vielzahl weiterer Symptome einhergehen.
Bei besonders schweren Verläufen droht die Entwicklung eines sogenannten Hämolytisch-Urämischen Syndroms (HUS) inklusive einer Nierenschädigung, die bis hin zum Nierenversagen reichen kann.
Am Ende folgt schlimmstenfalls ein tödliches Multiorganversagen.
„Personen, die das betroffene Lebensmittel gegessen haben und schwere oder anhaltende Symptome entwickeln, sollten ärztliche Hilfe aufsuchen und auf eine mögliche EHEC-Infektion hinweisen“, schreibt das Unternehmen.
Sich ohne Symptome vorbeugend in Behandlung zu begeben, sei jedoch nicht sinnvoll. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.