Hersteller ruft Roggenmehl wegen erhöhter Menge an Ergotalkaloiden zurück
Die Kunstmühle Reisgang GmbH aus dem oberbayerischen Hettenshausen hat einen Rückruf für eine Charge Roggenmehl gestartet. Nach Unternehmensangaben wurde in dem Mehl eine erhöhte Menge an Ergotalkaloiden festgestellt. Ein Verzehr kann zu gesundheitlichen Problemen wie Bluthochdruck oder Halluzinationen führen.
Erhöhte Menge an Ergotalkaloiden festgestellt
Die Kunstmühle Reisgang GmbH aus Hettenshausen (Bayern) ruft eine Charge Mehlzauber Roggenmehl Type 1150 mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 17.07.20 zurück. Den Angaben zufolge wurde in dem Mehl eine erhöhte Menge an Ergotalkaloiden festgestellt. „Alkaloide finden sich hauptsächlich im Mutterkorn, das auf Getreideähren und Gräsern wächst“, erklärt das Unternehmen auf seiner Webseite. „Ein Verzehr kann zu Übelkeit, Kopfschmerzen, Bluthochdruck oder in seltenen Fällen Halluzinationen führen“, heißt es dort weiter.
Mehl wurde nur in Bayern verkauft
Laut dem Hersteller ist ausschließlich das im Freistaat Bayern verkaufte „Roggenmehl Type 1150“ mit dem oben genannten Mindesthaltbarkeitsdatum von dem Rückruf betroffen.
Kunden, die das Roggenmehl erworben haben, sollten dieses in der jeweiligen Verkaufsstätte zurückgeben.
Dort erhalten sie den Kaufpreis ohne Vorlage eines Kassenbons zurückerstattet.
Schwerwiegende gesundheitliche Probleme möglich
Schon der Verzehr geringer Ergotalkaloidmengen kann laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) zu Symptomen wie Übelkeit, Bauchschmerzen, Muskelkontraktionen, Kopfschmerzen, Herz-Kreislaufproblemen wie Bluthochdruck und Störungen des Zentralnervensystems (ZNS) führen.
„Nach Verzehr hoher Ergotalkaloidmengen sind als akut toxische Wirkungen Durchblutungsstörungen infolge der gefäßverengenden Wirkung auf die Blutgefäße insbesondere des Herzmuskels, aber auch der Nieren und der Gliedmaßen beschrieben“, schreibt das Institut auf seiner Webseite.
Den Experten zufolge können die Symptome von Halluzinationen, Krämpfen sowie Empfindungsstörungen und Lähmungen begleitet sein und können nach Atem- oder Herzstillstand zum Tod führen.
Als durch Ergotalkaloide in Lebensmitteln besonders gefährdet gelten Kinder aufgrund ihres geringeren Körpergewichts im Vergleich zur Verzehrmenge.
Darüber hinaus werden laut dem BfR auch Schwangere, ungeborene Kinder und Neugeborene als besonders empfindliche Verbrauchergruppen betrachtet. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Kunstmühle Reisgang GmbH: Wir informieren den Verbraucher zur Rückrufaktion einer Charge Roggenmehl Type 1150, (Abruf: 09.07.2019), Kunstmühle Reisgang GmbH
- Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR): Fragen und Antworten zu Ergotalkaloiden in Getreideerzeugnissen, (Abruf: 09.07.2019), Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.