Rückrufaktion wegen Trichinellen in Wildschweinprodukten
29.03.2013
Der Landkreis Görlitz hat aufgrund einer möglichen Belastung mit Trichinellen (Fadenwürmer) Wildschweinbratenfleisch und Wildschweinknacker „vorsorglich zurückgerufen.“ Verkauft wurden die Wurstwaren von der „Mario Steinert Frischgeflügel, Eier & Wild GmbH“, deren Verkaufsmobile laut offizieller Mitteilung „auf den regionalen Wochenmärkten in Ostsachsen bis in den Raum Dresden und bis in den Südbrandenburger Raum unterwegs“ sind.
Möglicherweise mit Trichinellen belastet seien die am 23. März, 26. März und 27. März verkauften Wildschweinbraten sowie die am 26. März und 27. März verkauften Wildschweinknacker, berichtet der Landkreis Görlitz. Die Erzeugnisse sollten laut Angaben der Behörden keineswegs verzehrt werden und „Verbraucher, die solche Wildschweinfleischerzeugnisse verzehrt haben, sollten unter Hinweis auf die Gefahr einer Infektion mit Trichinellen unverzüglich ihren Hausarzt oder entsprechende medizinische Einrichtungen aufsuchen, damit dort geeignete medizinische Maßnahmen getroffen werden können.“
Wo die Ursache für die Trichinellen-Kontamination des Wildschweinfleisches liegt, konnte bislang nicht geklärt werden. Der Landkreis erklärte jedoch, „dass kein Fehler des Unternehmens Mario Steinert ersichtlich ist.“ Den bisherigen Erkenntnissen zufolge habe das Unternehmen „alle lebensmittelrechtlichen Vorschriften und Hygienebedingungen eingehalten.“
Gesundheitsrisiko durch Trichinellen
Trichinellen verursachen beim Menschen eine sogenannte Trichinellose. Diese ist laut Mitteilung des Landkreises Görlitz jedoch in Deutschland äußerst selten. Lediglich 63 Fälle dieser meldepflichtigen Erkrankung wurden durchschnittlich deutschlandweit in den Jahren 2001 bis 2011 registriert. Die Inkubationszeit nach der Aufnahme der Trichinellen beträgt normalerweise zwischen fünf und 14 Tagen kann jedoch auch bis zu anderthalb Monate dauern. Gekennzeichnet ist die Trichinellose durch Beschwerden des Verdauungstraktes, wie Durchfall, Bauchschmerzen und Übelkeit. Im weiteren Verlauf können Symptome wie Fieber, Schüttelfrost, Muskelschmerzen und Hautirritationen auftreten. Bei schweren Krankheitsverläufen droht schlimmstenfalls eine Entzündung der Hirnhäute oder des Herzmuskels. (fp)
Bild: Peter Smola / pixelio.de
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