Derzeit werden verschiedene Mehle zurückgerufen, weil in den Produkten bestimmte Giftstoffe nachgewiesen wurden. Der Verzehr der betroffenen Ware könnte unter anderem mit Beschwerden wie Benommenheit und Kopfschmerzen einhergehen. Von einem Konsum wird daher abgeraten.
Wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) auf seinem Portal „lebensmittelwarnung.de“ und das Schweizer Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) auf seiner berichten, finden derzeit zwei Rückrufe für Mehle statt.
Zu hohe Werte von Tropanalkaloiden
Laut dem BLV und dem BVL ruft die Bauck GmbH das Bauckhof Teffmehl Vollkorn in der 400-Gramm-Packung zurück, weil darin zu hohe Werte von Tropanalkaloiden gemessen wurden.
Betroffen von dem Rückruf sind die Chargen 227824 und 228871 mit dem Mindesthaltbarkeitsdaten (MHD) 19.09.2023 sowie 30.10.2023.
Eine Gesundheitsgefährdung kann nicht ausgeschlossen werden. Es wird empfohlen, das betroffene Produkt nicht zu konsumieren.
Benommenheit und Kopfschmerzen
Tropanalkaloide sind natürlich vorkommende Pflanzengiftstoffe, welche von Samen anderer Pflanzen auf Getreideanbauflächen stammen und mitgeerntet werden.
Diese Giftstoffe können akute Symptome wie Benommenheit, Kopfschmerzen oder Übelkeit auslösen.
Personen, die das Teffmehl Vollkorn von Bauckhof konsumiert haben, sollten beim Auftreten der genannten Symptome eine Ärztin oder einen Arzt konsultieren.
Erhöhter Blausäuregehalt
Wie auf „lebensmittelwarnung.de“ weiter berichtet wird, ruft der Hersteller Unidex BV. aus Hillegom (Niederlande) das Produkt Maniokmehl/Maniok Cassava Flour 910g, mit der Lotnummer MP301222 und dem Mindesthaltbarkeitsdatum 30.12.2024 zurück.
Der Grund für diesen Rückruf: Ein erhöhter Blausäuregehalt.
Blausäure (Cyanid) ist eine hochgiftige Substanz, die natürlicherweise in gebundener Form als sogenannte cyanogene Glykoside in manchen pflanzlichen Lebensmitteln vorkommt, erklärt das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) auf seiner Webseite.
Beim Verzehr sowie bei der Verdauung wird Cyanid durch das pflanzeneigene Enzym β–Glucosidase freigesetzt. Der übermäßige Konsum blausäurehaltiger Lebensmittel kann beim Menschen zu schweren Vergiftungen bis hin zum Tod führen. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Schweizer Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen: Öffentliche Warnung: Tropanalkaloide in Bauckhof Teffmehl Vollkorn, (Abruf: 10.09.2023), www.blv.admin.ch
- Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit: Cyanid (Salz der Blausäure), (Abruf: 10.09.2023), www.lgl.bayern.de
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.