Zahl der ärztlichen Behandlungsfehler bleibt etwa konstant
Die Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen der Ärztekammern haben 2014 in mehr als 2.200 Fällen, bei denen sie aufgrund eines Verdachts auf einen ärztlichen Behandlungsfehler eingeschaltet wurden, einen Kunstfehler bestätigt. Das teilte die Bundesärztekammer (BÄK) am heutigen Montag in Berlin mit. Demnach ist unter anderem die zunehmende Arbeitsbelastung von Pflegepersonal und Ärzten Ursache von Behandlungsfehlern. Im Vergleich zum Vorjahr blieb die Zahl etwa konstant.
Enorme Arbeitsbelastung von Pflegekräften und Ärzten kann zu Behandlungsfehlern führen
„Ärzte und Pflegekräfte arbeiten am Limit – und manchmal auch ein Stück darüber hinaus”, sagte Andreas Crusius, Vorsitzender der Ständigen Konferenz der Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen der BÄK. So würden unter anderem die enorme Arbeitsbelastung und der Druck, im Notfall schnelle Entscheidungen treffen zu müssen, zu „speziellen Risikokonstellationen im Gesundheitswesen“ führen.
Zudem ist die Zahl der ambulanten Behandlungsfälle hierzulande von 2004 bis 2013 um 157 Millionen auf fast 700 Millionen angestiegen. Bei den stationären Fällen erhöhte sich die Zahl von 2004 bis 2012 um 1,8 Millionen auf 18,6 Millionen. „Die Zahl der festgestellten Fehler liegt im Vergleich zu der Gesamtzahl der ambulanten und stationären Behandlungsfälle im Promillebereich“, teilt die BÄK mit.
Am häufigsten kam es im vergangenen Jahr bei Knie- und Hüftgelenkarthrosen sowie bei Unterarmfrakturen zu Behandlungsfehlervorwürfen. In 398 Fällen wurde ein Behandlungsfehler oder Risikoaufklärungsmangel festgestellt, der jedoch keinen gesundheitlichen Schaden zur Folge hatte. (ag)
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