Sächsischer Geflügelhof wegen Vogelgrippe gesperrt
30.06.2011
Auf einem Geflügelhof im sächsischen Röhrsdorf ist die Vogelgrippe ausgebrochen. Der Betrieb ist gesperrt, die rund 1.500 Gänse, Hühner und Enten sollen in den kommenden Tagen getötet werden, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern, berichtet das Kreisveterinäramt Chemnitz.
Der Vogelgrippe-Ausbruch auf dem Geflügelhof Schneider war für dessen Besitzer ein schwerer Schlag. Zwar handelt es sich nach Auskunft des Veterinäramtes „um eine milde Form“, die für Menschen höchstwahrscheinlich nicht ansteckend sei. Doch zum Schutz der angrenzenden Geflügelbestände muss dennoch der komplette Besatz von rund 1.500 Gänsen, Hühnern und Enten gekeult werden, erklärte der Leiter des Chemnitzer Veterinäramtes, Dr. Michael Kern. Außerdem wurde ein Sperrgebiet von einem Kilometer um den Betrieb gelegt.
Vogelgrippe auf einem Geflügelhof in Sachsen
Der Ausbruch der Vogelgrippe auf dem Geflügelhof im sächsischen Röhrsdorf erforderte nach Aussage des Chemnitzer Veterinäramtes ein schnelles Eingreifen, um den restlichen Geflügelbestand in der Region zu schützen. „Wir handeln schnell und nachhaltig“ um eine Ausbreitung der Infektionen zu vermeiden, betonte Veterinäramtsleiter, Dr. Michael Kern. Zu den Sofortmaßnahmen der Behörden zählt dabei unter anderem die Einrichtung eines Sperrgebietes im Umkreis von einem Kilometer um den betroffenen Geflügelhof sowie die Tötung der rund 1.500 Gänse, Hühner und Enten. Die Kadaver müssen anschließend in der Tierkörperbeseitigungsanlage bei Riesa entsorgt werden, erklärte Dr. Kern weiter. Die Gefahr einer Übertragung des nachgewiesenen Influenza-A-Virus vom Subtyp H7 auf den Menschen könne jedoch höchstwahrscheinlich ausgeschlossen werden, betonte der Experte. Auf die Frage nach dem Infektionsweg, erklärte der Tiermediziner, dass die Vogelgrippe-Erreger vermutlich mit zugekauften Jungtieren aus dem Vogtland eingeschleppt wurde, wo die Krankheit erst kürzlich ausgebrochen sei. Um eine regionale Ausweitung der Infektionen zu vermeiden, werden in den kommenden Tagen außerdem sämtliche Geflügelhaltungen innerhalb der aktuellen Sperrzone auf einen mögliche Ausbruch der Vogelgrippe hin überprüft, erläuterte Dr. Kern. Der betroffenen Landwirt, Albrecht Schneider, erklärte gegenüber der „Sächsischen Zeitung“, dass der Vogelgrippeausbruch auf seinem Hof für ihn „ein schwerer wirtschaftlicher Schlag“ sei.
WHO warnt vor dem Ausbruch einer Vogelgrippe Pandemie
Seit dem erstmaligen Ausbruch im Jahr 2006 gibt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) für die Vogelgrippe die Pandemie-Warnstufe 3 aus. Damit signalisiert die WHO, dass immer noch mit dem Ausbruch einer Pandemie zu rechnen sei, weil die Wahrscheinlichkeit, dass das Virus zu einem von Tier zur Mensch beziehungsweise von Mensch zu Mensch übertragbaren Erreger mutiert, relativ hoch liege. Die Produktionsbedingungen in der Massentierhaltung sind dabei im Hinblick auf die Übertragung der Erreger besonders kritisch, da die Viren sich hier bei den Dicht an Dicht stehenden Tieren relativ schnell auf den gesamten Bestand übertragen können und so die Keulung der Tiere die einzige Option bleibt, um eine weiter Ausbreitung zu verhindern, erklärte der Leiter des Chemnitzer Veterinäramtes. Außerdem ist nach Aussage des Experten das Immunsystem der Tiere in der Massentierhaltung oft deutlich geschwächt, was einen Ausbruch der Vogelgrippe weiter begünstige. (fp)
Bild: schemmi / pixelio.de
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