Auch bei Obst und Co ist Vorsicht angebracht
Nicht nur Süßigkeiten, sondern auch Obst wie Kiwis oder Orangen können die Zähne schädigen, so der Hinweise der Initiative proDente. Die Säure in Fruchtsäften und Obst greift laut Aussage der Experten den Zahnschmelz an und führt zu sogenannten Zahnerosionen. Das Risiko lasse sich mit Hilfe ein paar kleiner Tricks jedoch minimieren – bei vollem Genuss gesunder Speisen.
Zwar leisten Obst und Fruchtsäfte einen wesentlichen Beitrag zur gesunden Ernährung, doch können die Zähne durch die direkte Säureeinwirkung Schaden nehmen. Die Säuren erweichen oberflächlich den Zahnschmelz, Mineralien werden ausgeschwemmt und der Zahnschmelz verliert an Dicke, so die Mitteilung der Initiative proDente. Auf diese Weise schade nicht nur Süßes, sondern auch Saures den Zähnen. Der Effekt sei bei Limonade, Wein und Sekt zu beobachten, könne jedoch ebenso durch „gesunde Lebensmittel wie bestimmtes Obst oder Salate mit Essig-Öl-Dressing“ ausgelöst werden. Generell seien Nahrungsmittel wie Zitrusfrüchte und Fruchtsäfte meist sehr säurehaltig und daher bei häufigem Konsum potenziell schädlich für die Zähne.
Milch oder ein Früchtequark wirken der Zahnerosion entgegen
Zu den stark säurehaltigen Obstsorten gehören laut Angaben der Initiative proDente neben Zitrusfrüchten auch saure Beeren wie zum Beispiel Johannisbeeren. Um das Risiko für Zahnerosionen bei dem Verzehr zu reduzieren, empfehlen die Experten „zu oder nach dem sauren Obst Kalzium zu sich nehmen, zum Beispiel in Form eines Früchtequarks.“ Auch ein Glas Milch reichere den Speichel mit Kalzium an. Zumindest teilweise sei so ein Ersatz der ausgeschwemmten Schmelzmineralien möglich. Allerdings werde bei zu vielen sauren Mahlzeiten über einen langen Zeitraum hinweg die Pufferwirkung des Speichels und das Remineralisationsvermögen des Schmelzes überfordert. Die Dicke des Zahnschmelzes nehme immer weiter ab, bis schließlich das gelbliche Zahnbein, das Dentin, hindurch schimmere. Neben den Zahnsubstanzverlusten mache den Betroffenen vor allem die erhöhte Temperaturempfindlichkeit der Zähne zu schaffen.
Zähneputzen vor dem Essen?
In Bezug auf das Zähneputzen bei sauren Speisen hat der Satz „Nach dem Essen – Zähneputzen nicht vergessen“ laut Aussage der Experten eher keine Geltung. Vielmehr könne das Zähneputzen direkt nach dem Verzehr von stark säurehaltigen Speisen wie beispielsweise Orangen dazu führen, dass der oberflächlich erweichte Zahnschmelz „weggeputzt“ wird. „Wer also zum Frühstück gern frisches, saures Obst zu sich nimmt, sollte seine Zähne besser schon vor dem Essen putzen“, so die Mitteilung der Initiative proDente. Alternativ könne nach dem Essen etwa eine halbe bis eine Stunde mit dem Putzen gewartet werden, damit keine Gefahr mehr besteht, die erweichte Schmelzoberfläche wegzubürsten. „Wer nicht so lange warten will, sollte nach dem Obst zumindest etwas kalziumhaltiges essen, wie zum Beispiel Joghurt oder Käse, oder ein Glas Milch trinken“, berichtet die Initiative. Durch die Kalziumionen würden die von der Säure ausgelösten Mineralverluste im Schmelz wenigstens teilweise wieder ausgeglichen. (fp)
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Bildnachweis: Timo Klostermeier / pixelio.de
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