Gigantische Ausmaße: Rückruf von Lactalis-Babynahrung in 83 Ländern
Schon vor Wochen startete der französische Molkereikonzern Lactalis einen weltweiten Rückruf für Babymilchprodukte. Die betroffene Ware könnte mit Salmonellen verunreinigt sein. Medienberichten zufolge sollen über zwölf Millionen Packungen zurückgerufen werden. Über 80 Länder sind betroffen.
Rückruf für Babymilchprodukte wegen Salmonellen-Gefahr
Der französische Molkereikonzern Lactalis hat Anfang Dezember wegen einer möglichen Salmonellen-Gefahr einen weltweiten Rückruf für Babymilchprodukte gestartet. Diese Bakterien können Durchfall und weitere gesundheitliche Beschwerden verursachen. In Frankreich waren vor dem Rückruf mehr als 30 Kleinkinder erkrankt. Auch aus Spanien war ein Krankheitsfall gemeldet worden, in Griechenland werde einer geprüft. Nun wurde bekannt, dass über 80 Länder von dem Salmonellen-Skandal betroffen sind.
Über 80 Länder betroffen
Medienberichten zufolge sind mittlerweile bereits 83 Länder von dem Skandal um mit Salmonellen verunreinigte Babymilch aus dem Hause Lactalis betroffen.
Der Konzern-Chef Emmanuel Besnier hat sich zwar bislang nicht öffentlich geäußert, erklärte jedoch gegenüber der französischen Zeitung „Journal du dimanche“, dass weltweit mehr als zwölf Millionen Packungen zurückgerufen werden.
Betroffenen Familien versprach er demnach eine Entschädigung. Laut dem Bericht seien die Folgen für die Konsumenten, darunter Babys unter sechs Monaten, für ihn Anlass zu „sehr großer Sorge“.
Bakterien verursachen Magen-Darm-Infektionen
Salmonellen sind Bakterien, die Auslöser von schweren Magen-/Darmerkrankungen (Salmonellose) sein können.
Die Erkrankung tritt einige Stunden bis Tage nach der Infektion auf und äußert sich vor allem durch plötzlich einsetzenden Durchfall, Bauchschmerzen, Unwohlsein, Kältegefühl und Kopfschmerzen.
In manchen Fällen kommen Erbrechen und leichtes Fieber hinzu.
„Die Symptome halten oft über mehrere Tage hinweg an. Bei Kleinkindern oder älteren Erwachsene kann die resultierende Dehydrierung stark ausgeprägt sein“, schreibt das Robert Koch-Institut (RKI) auf seiner Webseite.
„In seltenen Fällen kann die initiale Darmentzündung einen septischen Verlauf mit zum Teil hohem Fieber annehmen“, so die Experten. In seltenen Fällen kann die Infektion tödlich enden.
Medizinern zufolge ist es für Erkrankte besonders wichtig, viel zu trinken. Infizierte Kleinkinder sollten unbedingt zu einem Arzt gebracht werden, vor allem, wenn die Beschwerden länger anhalten.
Keine Lactalis-Babymilch in Deutschland
Lactalis gilt als einer der größten Molkereikonzerne der Welt. In Deutschland verkauft das Unternehmen nach eigenen Angaben keine Babymilch.
Hierzulande sind von dem Konzern vor allem Käse der Marken Président, Galbani oder Salakis in den Supermärkten zu finden.
Laut einer Meldung der Nachrichtenagentur AFP ordnete Lactalis nach einem Treffen mit dem französischen Wirtschaftsminister Bruno Le Maire an, alle Babymilchprodukte aus seiner Fabrik in Craon in Westfrankreich aus dem Handel zu nehmen. (ad)
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