Wie lässt sich die Aufnahme von Salz reduzieren?
Eine zu hohe Aufnahme von Salz wird mit verschiedenen negativen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit in Zusammenhang gebracht und viele Lebensmittel enthalten reichlich Salz. Hier stellt sich die Frage, ob es Ersatzstoffe für Salz gibt, welche geschmacklich gleichwertig aber gesünder sind. Die Ernährungsberaterin Maxine Smith von der Cleveland Clinic erläutert mögliche Vor- und Nachteile der Ersatzstoffe.
Viel Salz in verarbeiteten Lebensmitteln
Viel Salz zu sich zu nehmen, ist ungesund für den menschlichen Körper, jedoch ist Salz in vielen Lebensmitteln des täglichen Gebrauchs enthalten. Dies gilt insbesondere für verarbeitete Lebensmittel. Wenn die Salzaufnahme reduziert werden soll, stellt sich die Frage, wie das Essen ohne Salz schmackhaft gemacht werden kann. Eine Antwort scheinen sogenannte Salzersatzstoffe zu bieten. Solche Ersatzstoffe für Salz tauschen normalerweise Natriumchlorid gegen Kaliumchlorid aus. Aber ist Kaliumchlorid wirklich besser für die Gesundheit und kann es ohne Bedenken zu sich genommen werden?
Sind Salzersatzstoffe für alle Menschen ungefährlich?
„Salzersatzstoffe können für manche Menschen eine gesunde Alternative sein, denn Kalium ist ein wichtiger Mineralstoff, der hilft, den Blutdruck zu senken. Aber Salzersatzstoffe können gefährlich sein, wenn Sie Krankheiten wie Nierenerkrankungen, Herzerkrankungen, Bluthochdruck, Lebererkrankungen oder Diabetes haben“, erklärt die Expertin.
Diese Erkrankungen erhöhen in einigen Fällen das Risiko eines hohen Kaliumspiegels im Blut. Normalerweise wird der Kaliumspiegel vom Körper gut kontrolliert, Kalium in Salzersatzmitteln könne allerdings dieses Gleichgewicht kippen, so Smith.
Vorsicht bei der Einnahme von Medikamenten
Ähnliche Auswirkungen hat es, wenn bestimmte Medikamente eingenommen und zusätzlich Salzersatzmittel genutzt werden. Solche Medikamente umfassen beispielsweise ACE-Hemmer und kaliumsparende Diuretika. „Es gibt eine Reihe von Risiken, nehmen sie also keine Salzersatzstoffe, wenn sie nicht von Ihrem Arzt genehmigt sind“, rät die Expertin.
Ist Salz generell ungesund?
Salz ist nicht grundsätzlich schlecht für den Körper, sondern lebensnotwendig. Der menschliche Körper benötigt sowohl Salz als auch Kalium, welche auf mikroskopischer Ebene Flüssigkeit in und aus allen Zellen pumpen. Der richtige Natriumspiegel ist beispielsweise wichtig für die Muskeln und die Nerven. „Ein optimaler Kaliumspiegel ist für die normale Funktion des Herzens (einschließlich der Aufrechterhaltung des normalen Herzrhythmus), der Muskeln und der Nerven unerlässlich”, sagt Smith.
Wichtig ist ein gesundes Gleichgewicht
Es ist also wichtig ein gesundes Gleichgewicht zwischen diesen Mineralien einzuhalten, was nach Aussage der Ernährungsberaterin aber eine heikle Angelegenheit sein kann. Nehmen Menschen beispielsweise zu viele salzige Lebensmittel zu sich, sammelt sich überschüssige Flüssigkeit im Blutkreislauf an. Die Nieren sind dann nicht in der Lage die ganze Flüssigkeit herausfiltern, also bleibt die Flüssigkeit in den Blutgefäßen und belastet deren Wände. Im Laufe der Zeit kann der so entstehende hohe Blutdruck dann Nieren- und Herzerkrankungen und Schlaganfälle auslösen.
Salzersatzstoffe können bitter schmecken
Salzersatzstoffe können genau wie Kochsalz zu Mahlzeiten hinzugefügt werden. Der einzige Nachteil dabei ist, dass Kaliumchlorid für manche Menschen bitter oder metallisch schmeckt, berichtet Smith. Die Expertin rät, mit kleinen Mengen von Salzersatzstoffen zu beginnen.
Salz beim Backen nicht vollständig weglassen
Außerdem sei zu beachten, dass man Salz beim Backen nicht vollständig weglassen kann, weil sonst bestimmte chemische Reaktionen nicht ablaufen. Wenn man das Backen von Brot als Beispiel wählt, wird Salz benötigt, damit die Hefe richtig gärt und der Teig nicht zu klebrig wird.
Um einen bitteren Nachgeschmack in Backwaren zu vermeiden, sollten zudem nicht mehr als 20 Prozent des normalen Salzes ersetzt werden. „Sie können das Natrium weiter reduzieren, indem Sie natriumfreies Backpulver verwenden“, rät Smith.
Kräutermischungen besser als Salzersatzstoffe?
Anstatt sich auf Salzersatzstoffe zu verlassen, können auch Kräuter und Gewürze Abhilfe schaffen. „Sie können mehr Kräuter und Gewürze und Würzmittel wie Zitronensaft und aromatisierte Essige verwenden. Viele Kräuter haben entzündungshemmende Eigenschaften, so dass Ihre Ernährung gesünder und sogar schmackhafter sein kann“, betont die Ernährungsberaterin in einer Pressemitteilung der Cleveland Clinic.
Kräutermischungen einfach zu Hause machen
Salzfreie Kräutermischungen können allgemein in Lebensmittelgeschäften erworben werden. Noch besser ist es allerdings, einfach eigene schmackhafte Kräutermischungen selbst zu machen. Eine Recherche im Internet wird sicherlich mit vielen Rezepten für verschiedene salzfreie Kräutermischungen belohnt.
Kräutermischungen schützen vor toxischen Verbindungen
Kräutermischungen können beispielsweise auch zu Marinaden und einfachen Brotkrumen hinzufügt werden. Die Kräuter helfen nicht nur beim würzen, sie schützen gleichzeitig auch noch die Gesundheit. „Kräuter, Zitronensaft und Essig verringern die Bildung von toxischen Verbindungen beim Grillen“, erläutert Smith.
Laut der Expertin stammt der größte Teil des zu sich genommenen Natriums bei der Ernährung übrigens aus verarbeiteten Lebensmitteln und von Restaurantbesuchen und nicht etwa aus dem Salzstreuer. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Cleveland Clinic: Are Salt Substitutes a Healthy Way to Lower Your Sodium Intake? (veröffentlicht 28.05.2021), Cleveland Clinic
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.