Sanddorn eine vorbeugende Frucht
Sanddorn gilt nach wie vor als teurer Rohstoff. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. Unter anderem sind Pharma- und Kosmetikhersteller, Saft-, Wein-, Marmeladen-, Bonbon-, Tee- und Likörproduzenten an der Pflanze interessiert. Die Nachfrage steigt ständig. Im Nordosten Deutschlands hat die Ernte der orangefarbenen oder knallroten Sanddornbeeren bereits begonnen. Aufgrund des langen Winters, wird der Ertrag diesmal aber eher mittelmäßig ausfallen. Züchter arbeiten bereits an Sorten, die frostresistenter sind, als die bislang vier Sorten, die in Mecklenburg-Vorpommern vorrangig angebaut werden.
Hier in Deutschland war Sanddorn (Hippophae rhamnoides) als Vitamin C-Spender lange unbekannt. In der tibetischen Medizin hingegen wird die Beere seit 1200 Jahren genutzt. Die Heimat des dornigen, baumartigen Strauchs liegt in Zentralasien. In Deutschland gedeiht er am besten an Meeresküsten und im Schotter von Gebirgsflüssen. Seine roten Beeren strotzen nur so vor Vitaminen.
Zu den wichtigsten Wirkstoffen zählen
– Vitamin C (je nach Standort der Pflanze 200 bis 1.000 mg/100 g Frischsubstanz alle Vitamine der B-Gruppe
– Beta-Carotin (12 mg /100 g Frischsubstanz; mehr als Karotten)
– Vitamin E (bis zu 15 mg/100 g)
– Flavonoide
– Phytoöstrogene
– biogene Amine (Gewebshormone)
– Mineralstoffe wie Zink, Eisen, Kupfer, Magnesium, Kalium, Kalzium, Kobalt
– ungesättigte Fettsäuren
Wirkung
– immunregulierend,
– entzündungshemmend
– krebsvorbeugend
– cholesterinsenkend, Arteriosklerosevorbeugend, adstringierend
Der Inhaber der Darßer Manufructur, Erhard Jasper, ist dieses Jahr mit dem Sanddorn nicht ganz zu Frieden. Immer wieder wirft der Inhaber der seinen kontrollierenden Blick auf einzelne Sträucher seiner Plantage in Behrenshagen bei Ribnitz-Damgarten. „Der Fruchtansatz könnte besser sein. Aber es war im Frühjahr zu lange zu kalt und später auch zu nass“, sagt er. Jasper erwartet diesmal nur durchschnittliche Ernte, denn die Temperaturen von bis zu minus 18 Grad im vorigen Winter haben viele Sträucher nicht überlebt.
Geerntet wird der Sanddorn vor allem im Nebenerwerb. Viele Menschen nehmen sich tagelang Urlaub. Mit Schutzhandschuhen ausgerüstet werden die Beeren direkt an den stacheligen Sträuchern ausgepresst, um den Saft durch die geschlossene Faust in mitgebrachte Gefäße fließen zu lassen. Dieses Verfahren ist aufwendig und gewinnbringend zugleich. Mittlerweile gibt es auch noch andere Verfahren. Der große Durchbruch ist jedoch bis heute nicht zu verzeichnen. Die Beeren werden weiterhin bevorzugt per Hand geerntet. Bis zu 40 Zentimeter lange Aststücke werden samt den Beeren vom Strauch abgeschnitten und anschließend bei minus 40 Grad schockgefroren. Die Früchte fallen dann fast von allein ab und können ausgepresst werden. Zur Anwendung kommt der Saft oft zu der Unterstützung der Immunabwehr und als Sonnenschutz. (fr)
Bild: Püppi / pixelio.de
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