Gesund leben: Sauna und Sport sinnvoll kombinieren
07.02.2015
In zahlreichen Fitnessstudios und Schwimmbädern gehört auch eine Sauna zum Angebot. In den kalten Wintermonaten gehört Saunieren ohnehin zu den beliebten Freizeitbeschäftigungen hierzulande. Doch ist es wirklich sinnvoll, nach dem Sport noch eine weitere Runde zu schwitzen? Grundsätzlich lassen sich Sport und Sauna gut ergänzen, aber es sollten einige Ratschläge beachtet werden.
Nicht vor dem Trainieren Saunieren
Saunieren gehört für viele Deutsche vor allem in den kalten Wintermonaten zu ihren regelmäßigen Freizeitbeschäftigungen. Da auch viele Fitnessstudios eine Sauna im Angebot haben, scheint es sich anzubieten, nach dem Sport noch weiter zu schwitzen. Ist diese Kombination aber wirklich eine gute Idee? „Ein Saunabesuch vor dem Training ist kontraproduktiv“, erklärte Uschi Moriabadi von der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement/BSA-Akademie in Saarbrücken gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Beim Saunieren handele es sich schon um eine „Trainingsbelastung“, weil es dabei zu einer vermehrten Herztätigkeit kommt und der Puls um mehr als die Hälfte des Normalwertes ansteigt. „Außerdem wirkt sich der Flüssigkeitsverlust durch das Schwitzen negativ auf die Funktionalität der Muskeln aus.“ Wie die Gesundheitsexpertin erläuterte, verschlechtere bereits ein Flüssigkeitsverlust von zwei Prozent die Leistungsfähigkeit erheblich. Zudem seien sowohl die Psyche als auch der Körper nach dem Saunieren auf Entspannung eingestellt.
Halbe Stunde Pause zwischen Sport und Sauna
Im Anschluss an ein Training sei ein Gang in die Sauna hingegen sehr zu empfehlen. Allerdings nur, wenn man einige Regeln beachtet. „Geht man nach dem Sport in die Sauna, wird nicht nur die Entspannung von Körper und Geist, sondern auch die allgemeine Regeneration aktiv gefördert. Durch die erhöhte Temperatur verbessert sich die Durchblutung und die Muskulatur entspannt“, so Moriabadi. Längerfristig kann man so das Immunsystem stärken und verringert das Risiko für Erkrankungen wie beispielsweise Erkältungen. Die Expertin empfiehlt zwischen dem Training und dem ersten Gang in die Sauna eine Pause von 30 Minuten: „Diese Zeit ist notwendig, um die Herz-Kreislauf-Belastung zu senken und den Puls zu normalisieren.“ Außerdem könne diese Pause genutzt werden, um beim Duschen den Fettfilm auf der Haut abzuwaschen und sich im Liegestuhl auszuruhen.
Saunieren fördert die Gesundheit
Weiter heißt es, dass je nach Verträglichkeit ein bis drei Saunagänge mit einer Dauer von jeweils acht bis 15 Minuten erfolgen sollten. Zwischen den einzelnen Gängen sind ein kurzer Frischluftaufenthalt, eine Kaltwasseranwendung und eventuell ein warmes Fußbad angenehm. Auch eine 15- bis 20-minütige Nachruhe tut gut. Wenn man diese Faustregeln beachtet, dann ist Saunieren eine optimale Ergänzung nach dem Sport und fördert die Gesundheit. „Menschen mit Erkrankungen sollten vorher aber immer ihren Arzt um Rat fragen. Grundsätzlich gilt: Wer sich nicht überfordert und auf den eigenen Körper hört, steigert damit auch sein Wohlbefinden“, so Moriabadi.
Bei Erkrankungen ärztlichen Rat einholen
In der Vergangenheit haben Gesundheitsexperten öfter darauf verwiesen, dass bei bestimmten Erkrankungen auf Saunagänge verzichtet werden muss. So sollten etwa Rheuma-Patienten nur in entzündungsfreien Phasen saunieren und Epileptiker ganz verzichten, da durch das Saunieren Krampfanfälle ausgelöst werden könnten. Auch Personen mit starken Krampfadern und anderen venösen Gefäßerkrankungen sollten vorsichtig sein und bestimmte Verhaltensregeln einhalten, wie etwa, die Beine nach Möglichkeit hochlegen. Ganz besonders bei Herz-Kreislauf- oder Gefäßerkrankungen wie zum Beispiel der koronaren Herzkrankheit, Herzinfarkt, Herzrhythmusstörungen (Herzflattern, Herzrasen), Bluthochdruck oder Asthma, sollten sich Patienten vor einem Saunagang ärztlichen Rat holen. (ad)
Bild: roesli48 / pixelio.de
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