Gesundheitsgefahr: Saures und Salziges besser nicht in Alu grillen
Auch wenn die Temperaturen derzeit noch nicht mitspielen: Der Sommer steht vor der Tür. Und mit ihm die Grillsaison. Häufig greifen Grillfans auf Alufolie oder Aluschalen zurück, um Steaks, Würste, Fisch, Käse und Gemüse zu brutzeln. Das schadet jedoch der Umwelt und ist in manchen Fällen auch schlecht für die Gesundheit.
Sicherheits- und Gesundheitsaspekte beim Grillen beachten
Auch wenn das Wetter oft nicht richtig mitspielt: Die Grillsaison hat begonnen. Egal ob Fleisch, Würste, Fisch, Kartoffeln, Gemüse oder Käse: Darüber, wie es besonders gut vom Grill schmeckt, können sich Grillfans stundenlang austauschen. Seltener werden jedoch Sicherheits- und Gesundheitsaspekte angesprochen. Doch solche Themen sind von großer Bedeutung. So weisen Experten immer wieder darauf hin, dass beim Grillen kein Brennspiritus verwendet werden soll, da dieser nicht nur häufig zu Verbrennungen führt, sondern auch der Gesundheit schadet. Ebenfalls schlecht für die Gesundheit kann es sein, wenn man beim Grillen Aluschalen oder Alufolie verwendet. Zumindest wenn das Falsche in das Alu gepackt wird.
Keine sauren und salzigen Lebensmittel in Alu packen
Grillfans setzen oft auf Alufolie und -schalen, um zu verhindern, dass Fett in die Glut tropft. Dadurch können krebserregende polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffen, kurz PAKs, entstehen. Dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) zufolge ist der Gebrauch von Aluschalen beim Grillen von Fleisch vertretbar. Allerdings sollten saure und salzige Lebensmittel laut den Experten nicht mit Alu in Kontakt kommen, da das Metall sich unter dem Einfluss von Säure oder Salz lösen und in die Lebensmittel übergehen kann. Auf dem Etikett ist häufig der Hinweis zu finden, dass man Aluminiumfolien nicht in Verbindung mit stark säure- oder salzhaltigen Lebensmitteln benutzen sollte.
Alternativen zu Aluschalen
Als Alternative zu den Einwegschalen aus Aluminium bieten sich Schalen aus Edelstahl oder Emaille an, die sich nach Gebrauch ganz einfach in der Spülmaschine reinigen lassen. Von der Stiftung Warentest wird darauf hingewiesen, dass sich Käse, Gemüse oder Fisch auch in Bananenblätter – im asiatischen Supermarkt erhältlich – oder in Kohl-, Mangold-, Rhabarber- oder Weinblätter einpacken lassen. Weitere Möglichkeiten sind feuerfeste Porzellanschälchen oder Grillpfannen. Zubehör wie Grillgitter, Fischgriller oder Grillbretter machen Alufolie und -schalen ebenfalls oft überflüssig. Grundsätzlich ratsam ist es zudem, auf dem Grill mehrere Temperaturzonen einzurichten, weil es beim direkten Grillen schnell passiert, dass das Grillgut verbrennt. Dafür verändert man entweder die Kohlemenge oder den Abstand vom Rost zur Glut.
Gift für das Nervensystem
Von der europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) wird empfohlen, nicht mehr als ein Milligramm (mg) Aluminium je Kilogramm Körpergewicht aufzunehmen. Allerdings schlucken viele Menschen laut dem BfR allein über das Essen so hohe Mengen Aluminium, dass die wöchentlich verträgliche Menge dadurch bereits ausgeschöpft ist. Eine erhöhte Aufnahme von Aluminium wird seit langem mit der Entstehung von Erkrankungen wie Brustkrebs und Alzheimer in Verbindung gebracht, wobei die Datenlage bislang nicht eindeutig ist. Experten zufolge ist Alu Gift für das Nervensystem, die Fruchtbarkeit und ungeborenes Leben. Außerdem beeinflusse es die Knochenentwicklung, warnt die Verbraucherzentrale Hamburg. Der Mensch nimmt Aluminium allerdings nicht nur über die Nahrung, sondern auch über Kosmetikprodukte auf. Auch wenn die Gesundheitsgefahr nicht wissenschaftlich belegt ist, gehen viele Verbraucher davon aus, dass Deos mit Aluminium gefährlich sein können.
Belastung durch Aluminium verringern
Die Verbraucherzentralen haben einige Ratschläge parat, wie die Belastung durch Aluminium verringert werden kann. So sollte Alufolie nicht mit salzigen oder sauren Lebensmitteln wie gepökelter Wurst, Tomaten, Rhabarber, Apfelmus oder Zitronensaft in Kontakt gebracht werden. In Alufolie sollte nicht oder nur selten gegart werden. Grillschalen stellen eine Ausnahme dar, wobei das Risiko genau abzuwägen sei. Alu-Trinkflaschen sollte man schonend reinigen und wenn sie beschädigt sind, nicht mehr verwenden. Kochutensilien aus Alu, vor allem Campinggeschirr aber auch Dampfentsafter, sind tabu. Fertiggerichte aus Aluschalen möglichst meiden und auf aluminiumhaltige Kosmetika wie Deos, Lippenstifte, Sonnenmilch und Zahnpasta verzichten, insbesondere bei geschädigter Haut. Beim Arzt kann man sich zudem nach aluminiumfreien Medikamenten erkundigen. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.